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Geduld gefragt Lange Wartezeiten bei Fachärzten

Die Salzwedeler Fachärzte sind ausgebucht. Manche nehmen sogar keine neuen Patienten mehr auf.

Von Fabian Laaß 18.05.2017, 01:01

Salzwedel l Der Ärztemangel und seine Folgen: Wer bei einem Facharzt in Salzwedel einen Termin haben möchte, muss oft geduldig sein. Bis zu einer Vorsorgeuntersuchung kann schon mal ein Vierteljahr oder mehr ins Land gehen. „Es ist eine durchaus schwierige Situation“, erklärt Gynäkologin Dr. Stephanie Faeske. Neue Patientinnen werden in ihrer Praxis derzeit gar nicht angenommen. „Unser Patientenstamm muss sich für Vorsorgeuntersuchungen meist zwei bis drei Monate gedulden. Aber die Patientinnen wissen das und melden sich dementsprechend früh an“, erklärt die Salzwedeler Fachärztin für Frauenheilkunde. Patientinnen mit akuten Schmerzen würden natürlich auch ohne Terminvergabe sofort behandelt.

Mit der aktuellen Auslastung sei eine Grenze erreicht. „Man kann nicht über seine Kräfte und die der Mitarbeiterinnen hinaus gehen. Deshalb haben wir den Aufnahmestopp verhängt, um Raum für Notfallbehandlungen zu haben und auch um die Qualität der Arbeit abzusichern“, berichtet Stephanie Faeske.

Allein nach der medizinischen Dringlichkeit werden Patienten in der Augenarztpraxis von Dr. Christine Pirschel behandelt. Eine genaue Aussage über die Wartezeiten könne sie deshalb nicht geben. „Meine Arzthelferinnen fragen nach Symptomen und Beschwerden und beurteilen daraufhin die Dringlichkeit. Notfallbehandlungen wie bei Verätzungen oder blutigen Verletzungen werden selbstverständlich sofort durchgeführt“, sagt die Augenärztin. In nicht so dringenden Fällen, könne es schon vorkommen, dass eine Wartezeit auftrete.

Etwas mehr als zwei Wochen auf einen Termin müssen Patienten in der Praxis für Orthopädie von Dr. Petra Lerche warten. Dies gilt allerdings nur für den Patientenstamm. Wer dort zuvor nicht in Behandlung war, kann sich erst im Juli melden, um einen Termin für September zu bekommen.

Bei Urologin Dr. Kerstin Junger kommt es aktuell zu Wartezeiten von drei Monaten. Noch brisanter ist die Situation bei Kardiologe Dr. Christian Meffert. Dort müssen Patienten derzeit für rund neun Monate vertröstet werden.

„Wer Beschwerden hat, kann sich aber immer auch zuerst an den Hausarzt wenden. Dieser kann entscheiden, wie akut der jeweilige Fall ist und notfalls eine Einweisung ins Krankenhaus anordnen oder direkt bei den zuständigen Fachärzten anrufen und notwendige Behandlungen absprechen“, rät Stephanie Faeske.