1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Stadt liegt Angebot zum Kauf von Wald vor

Grünes Band Stadt liegt Angebot zum Kauf von Wald vor

Ein Käufer soll Interesse haben, Teile des Salzwedeler Stadtwaldes zu kaufen, der im Grünen Band liegt.

Von Arno Zähringer 02.11.2016, 14:17

Salzwedel l In den Verkauf des Salzwedeler Waldes kommt Bewegung: So soll der Stadtrat in seiner Sitzung am 9. November darüber entscheiden, ob für den Verkauf einer 42 Hektar großen Fläche des „Grünen Bandes“ auf eine Ausschreibung verzichtet wird. Denn, so heißt es in der Vorlage der Verwaltung: „Der Hansestadt Salzwedel wurde nunmehr das Angebot eines Erwerbs vorbenannter Flächen unterbreitet.“ Um dieses annehmen zu können, müsste die Stadt auf die Ausschreibung des Areals verzichten. Weil dies jedoch für den Bereich Buchhorst dem Grundsatzvotum des Stadtrates zuwider laufen würde, ist ein Beschluss dieses Gremiums notwendig.

Wer jedoch als mutmaßlicher Käufer in Frage kommt, darüber hüllen sich die Verantwortlichen in Schweigen. Sicher scheint momentan lediglich, dass es sich um einen Streifen nördlich des Waldgebietes Buchhorst entlang der Landesgrenze handelt. Als Grundlage für die Kalkulation eines Kaufpreises soll ein bereits für den Bereich „Salzwiesen“ und Teile des dortigen „Grünen Bandes“ erstelltes Verkehrswertgutachten dienen, „das eine analoge Anwendung finden soll“.

Dieter Leupold, Projektleiter Grünes Band, bestätigte am Dienstag auf Anfrage, dass der Organisation zwar 300 000 Euro für das Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ zur Verfügung stehen, der BUND allerdings aktuell kein Angebot abgegeben habe. „Deshalb kann ich dazu nichts sagen“, meinte Leupold.

Auch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE) will keine Offerte abgegeben haben. Von dort war am Dienstag lediglich zu erfahren, dass derzeit eine Kabinettsvorlage erarbeitet wird, damit das Land Sachsen-Anhalt ein entsprechendes Angebot zum Kauf der Flächen abgeben kann.

„Derzeit liegt also noch kein Angebot vor“, sagte Pressesprecherin Christiane Röper auf Anfrage. Ziel des MULE sei es, einen Beitrag zum Grünen Band und damit zum größten Biotopverbund Deutschlands zu leisten. „Der Zeitpunkt der Umsetzung ist allerdings abhängig von der Kabinettsbefassung“, machte Röper deutlich. Recherchen der Volksstimme haben ergeben, dass Staatssekretär Klaus Rheda das Thema inzwischen zur Chefsache erklärt hat.

Nach Informationen der Volksstimme hat die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt Interesse an den Flächen bekundet. In verschiednen Ausschüssen sei das Thema bereits behandelt worden – nicht öffentlich. Das Engagement der Landgesellschaft als gemeinnütziges Siedlungsunternehmen zur Entwicklung des ländlichen Raumes zielt darauf ab, die Regionen des Landes als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum zu erhalten.