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Innenausbau startet Rohbau der Schulscheune steht

Die Schulscheune in Hohengrieben soll zum Zelttanz 2017 mit genutzt werden. Der Rohbau ist nun fertig.

Von Anke Pelczarski 13.11.2016, 02:00

Hohengrieben l „Wir haben schon 500 bis 600 Stunden Eigenleistung in unsere Schulscheune gesteckt“, erzählt Gerhard Schulz, Vorsitzender des Heimatvereins Hohengrieben. Mit „wir“ meint er die Vereinsmitglieder und einige Unterstützer. Und diese wollen dafür sorgen, dass es im Inneren des Gebäudes zügig voran geht. „Die Gefache müssen verputzt werden. Die Elektrik und der Fußboden müssen rein. Und mit der Decke haben wir schon begonnen“, erzählt er.

Stolz sei er darauf, dass die Handwerker den über das Leader-Programm geförderten Rohbau innerhalb kürzester Zeit fertiggestellt und den Termin Ende Oktober eingehalten hätten. „Eine bessere Zusammenarbeit hätten wir uns nicht wünschen können. Es haben alle Wort gehalten“, lobt Gerhard Schulz.

Dass dieses Bauvorhaben so rasch Gestalt angenommen habe, das habe auch die knapp 30 Hohengriebener beflügelt: An mehreren Häusern werde derzeit gearbeitet, um auch einen Teil dazu beizutragen, damit die Mustersiedlung des Alten Fritz schöner werde.

Am 13. Juni sei die Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmebeginn erteilt worden, erinnert er an die enge Zeitschiene. Vereinsmitglieder hätten die Schulscheun-Reste abgerissen. „Wir haben Balkenreste eingeschickt, damit deren Alter bestimmt werden kann“, berichtet der Vorsitzende. Mittlerweile lägen Ergebnisse vor: Die Bäume seien um 1835 gefällt und beim ersten Neuaufbau im Jahr 1839 eingesetzt worden.

Die Auftragsvergabe für die Wiedererrichtung und die Rekonstruktion des Gebäudes sei am 11. August an verschiedene Firmen erfolgt. Am 18. August hätten die Erdarbeiten begonnen. Am 30. September sei das Richtfest gefeiert worden. Historische Ständer, Riegel und Eichenbalken seien verwendet worden.

Mittlerweile sei auch die Vorfläche gepflastert worden. Um das Gebäude herum entstehe eine kleine Mauer, um einen ordentlichen Abschluss zu garantieren, erzählt der Vorsitzende.

„Zu unserem Zelttanz Ende April 2017 wollen wir die Schulscheune gern mit einbeziehen, wie auch immer“, nennt er das Ziel. Bis dahin würden die Vereinsmitglieder noch unzählige Freizeitstunden investieren, damit es auch im Inneren behaglich wird. Dafür gibt es keine Förderung.

Dass sich die Gäste auf geschichtsträchtigem Boden befinden, ist am Äußeren des Hauses nachzulesen. Eine Tafel erinnert daran, dass die Schulscheune ursprünglich 1749 erbaut und dann in den Jahren 1839 und 2016 rekonstruiert wurde.

In der Gründungsurkunde von Hohengrieben aus dem Jahr 1752 sei übrigens festgelegt, dass im Dorf auch ein Schulmeister beschäftigt werden solle, der „die Kinder in der Gottesfurcht und im Lesen und Schreiben unterrichten soll“, erzählt Gerhard Schulz. Festgeschrieben sei zudem, dass für ihn eine Wohnung, eine Scheune und ein Stall gebaut werde und ihm 15 Morgen Acker und 3 Morgen Wiese zugeteilt werden.

„Hier in Hohengrieben hatten wir die erste Schule im ländlichen Bereich. Die Volksschulverordnung ist erst im Jahr 1763 in Kraft getreten“, schildert der Heimatvereins-Vorsitzende. Unterrichtet worden sei bis 1949. Der letzte Lehrer sei Heinrich Bock gewesen. „In Hohengrieben leben noch einige Schüler von einst wie Reinhard Meyer und Erika Puhl“, fügt er hinzu.