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Interview Parkplätze stehen im Fokus der Polizei

Über die Autobrandserie in Salzwedel unterhielt sich Volksstimme-Redakteur Arno Zähringer mit Salzwedels Polizeichef Sebastian Heutig.

29.10.2016, 01:00

Volksstimme: Herr Heutig, befürchten Sie weitere Brandanschläge oder gehen Sie von den drei Einzeltätern aus?

Sebastian Heutig: Nach bisherigem Ermittlungsstand werden bezogen auf vergangene Brandstiftungen an Fahrzeugen auch noch Nachahmungstäter oder andere Einzeltäter nicht vollständig ausgeschlossen.

Wird die Polizei am Wochenende in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt?

Eine erhöhte Alarmbereitschaft im Sinne dieses Wortes gibt es nicht. Gleichwohl sind alle Polizeibeamten des Reviers für diese Delikte sensibilisiert worden, was sich natürlich auf die tägliche Streifentätigkeit auswirkt.

 

Haben Sie mehr Personal angefordert?

Im Einzelfall wird bei Bedarf aus den eigenen Reihen Personal zur Verstärkung der Ermittlungen hinzugezogen. Schon jetzt ist es so, dass mehrere Kriminalisten an diesem Fall arbeiten. Fremdkräfte aus anderen Dienststellen wurden bislang nicht eingesetzt, weil dies personaltechnisch nicht möglich ist. Sollten sich in den laufenden Ermittlungen Anhaltspunkte ergeben, die einen vorübergehenden, örtlich und zeitlich begrenzten Einsatz fremder Kräfte rechtfertigen, wird anhand dieser Fakten dazu eine Entscheidung getroffen.

Welche Präventionsmaßnahmen kann das Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel ergreifen?

Präventive Maßnahmen seitens der Polizei sind in der Fläche nicht möglich. Öffentliche Parkplätze sind entsprechend der vergangenen Lage im Fokus der Polizei und der Streifenbeamten und finden entsprechend Berücksichtigung. Es ist hier tatsächlich so, dass nur der Fahrzeugbesitzer oder Fahrzeugnutzer nach seinen Möglichkeiten Vorsorge treffen kann.

Was raten Sie Autobesitzern, um sich einigermaßen vor möglichen Anschlägen schützen zu können?

Einen generellen Schutz der Fahrzeuge gegen Angriffe, seien es Brandstiftung, Aufbruch oder auch Diebstahl, gibt es allerdings nicht. Die sicherste Variante ist deshalb immer noch, sein Fahrzeug in vorhandenen Garagen und/oder vorhandenen umfriedeten und verschlossenen Stellflächen abzustellen.

Und wenn das nicht möglich ist?

Dann sollten Parkplätze ausgewählt werden, die häufiger von Fußgängern oder Fahrzeugen frequentiert werden, also nicht abgelegen liegen. Gut sind auch durchgehend beleuchtete Stellflächen. Auch sollten keine Gegenstände im Auto verbleiben sollten – auch keine älteren Handys, die bei einem möglichen Dieb Begehrlichkeiten wecken. Gewerblich genutzte Fahrzeuge, in denen Werkzeug und Materialien lagern, sollten nach Möglichkeit besonders geschützt abgestellt sein.