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Jahngymnasium Französisch-Lehrer gesucht

Nur noch die Hälfte der eigentlichen Französisch-Stunden kann am Salzwedeler Jahngymnasium abgedeckt werden.

Von Fabian Laaß 24.03.2017, 00:01

Salzwedel l Ralf Hoppstock ist derzeit nicht zu beneiden. Alle zwei Wochen muss der Leiter des Salzwedeler Jahngymnasiums einen neuen Stundenplan erstellen. „Zu Beginn des Jahres hatten wir eigentlich sogar einen Überhang. Aber das hat sich schnell geändert“, sagt er. Ein Problem sei die Überalterung des Kollegiums. Viele Lehrer würden aus Alters- aber auch Krankheitsgründen verkürzt arbeiten.

Besonders dramatisch ist die Situation im Fach Französisch. Dort hat eine Lehrerin aus persönlichen Gründen gekündigt, da sie zurück in ihre Heimatstadt Hamburg geht und dort eine Stelle antritt. Eine weitere Französisch-Lehrerin fällt aufgrund einer schweren Erkrankung sowohl für den Rest des diesjährigen als auch für das kommende Schuljahr aus. „Uns fehlen insgesamt 16 Stunden Französisch-Unterricht. Es gibt nur noch drei Lehrer an unserer Schule, die dieses Fach unterrichten können“, berichtet Ralf Hoppstock.

Eine interne Vertretung sei aus technischen Gründen nicht möglich, da die Fachlehrer zu den erforderlichen Zeiten bereits im Unterricht eingebunden sind. Zurzeit werden in den Klassenstufen 7 bis 10 jeweils nur zwei anstatt der eigentlichen vier Französisch-Stunden gegeben. Die anderen zwei Stunden sind Stillarbeit.

„Bekommen wir keinen zusätzlichen Französisch-Lehrer, werden wir im nächsten Schuljahr nur noch Russisch als zweite Fremdsprache anbieten können. Schließlich müssen wir absichern, dass die Schüler dieses Angebot auch bis zum Abitur belegen können“, erklärt der Schulleiter. Das sei nicht nur was die Quantität, sondern auch was die Qualität des Unterrichts betreffe sehr fraglich.

Ein Lob sprechen der Schulleiter und Oberstufenkoordinator Uwe Hundt dem gesamten Lehrerkollegium aus. „Hier macht schon lange keiner mehr Dienst nach Vorschrift. Wenn die Kollegen nicht bis an die Grenzen des Möglichen gehen würden, hätten wir noch viel größere Probleme“, sind sich beide einig.

Auch die Zusammenarbeit mit der Elternvertretung sei hervorragend. „Wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis und sprechen Probleme offen an, um diese gemeinsam mit den Eltern und dem Bildungsministerium zu lösen“, sagt Uwe Hundt. Daniel Koerlin, Vorstand der Elternschaft, kann das nur bestätigen.

Ihre Hoffnung setzen Schulleitung und Elternschaft in eine Stellenausschreibung. Diese ist für Französisch-Lehrer oder Lehrer mit der Fächerkombination Deutsch/Geschichte vom Bildungsministerium aufgesetzt worden und zunächst für drei Monate befristet. Aufgrund der aktuellen Personalsituation am Jahngymnasium ist nach Volksstimme-Informationen aber davon auszugehen, dass diese Stelle auch im kommenden Schuljahr wieder besetzt werden muss, eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus also Sinn machen würde.

Ab dem 1. April wird zudem eine Lehrerin für Ethik und Sozialkunde am Gymnasium eine unbefristete Stelle antreten. „Sie muss sich aber noch offiziell für die Stelle bewerben. Wir hoffen, dass sie das auch tut“, sagt Ralf Hoppstock. In der Vergangenheit habe er auch erlebt, dass sich mancher Bewerber trotz Zusage kurzfristig umentschieden hatte.