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Kriminalität Mehr Probleme mit Rauschgift

Das Kriminalitätsgeschehen verharrt im Altmarkkreis auf relativ konstantem Niveau. 4791 Fälle wurden abgeschlossen.

Von Uta Elste 28.03.2017, 03:00

Salzwedel l Im Altmarkkreis lebt es sich relativ sicher, so das Fazit von Kriminalrat Jürgen Faustmann. Im Vergleich zu 2015 (4855) sank 2016 die Zahl der erfassten Fälle leicht. Insgesamt bewegt sich die Zahl der Ermittlungsverfahren seit 2013 auf relativ konstantem Niveau. Mehr als die Hälfte der Fälle wurde 2016 aufgeklärt, mit einer Quote von 57,7 Prozent liegt die westliche Altmark über dem Landesdurchschnitt (55,4 Prozent).

Im Bereich Straftaten gegen das Leben gehen nicht alle Fälle in die Statistik des Polizeireviers ein. Der eine Fall des vergangenen Jahres betreffe den Vorwurf eines Ärztefehlers, so Jürgen Faustmann. Die Schießerei am Rohrberger Angelteich dagegen werde nun vom Zentralen Kriminaldienst in Stendal bearbeitet. Nach dem ersten Urteil seien hier aber weitere Verfahren zu erwarten, kündigte Jürgen Faustmann an.

Der ZKD in Stendal ist inzwischen auch für den Überfall auf die Geldtransportfirma in Klein Gerstedt zuständig. Auch hier laufen noch die Ermittlungen.

Einen merklichen Rückgang von 49 auf 28 gab es bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die Aufklärungsquote liege hier bei mehr als 85 Prozent.

Mit mehr als der Hälfte aller registrierten Vorgänge fallen die meisten in die Kategorien Diebstähle und sonstige Straftaten. In letzterer Kategorie werden auch die Pkw-Brände erfasst, für die mutmaßlich Salzwedeler Feuerwehrleute verantwortlich sind. Dennoch sei bei den Brandstiftungen ein Rückgang um 26 auf 51 Straftaten zu verzeichnen, verwies Jürgen Faustmann.

Als sogenannte strafrechtliche Nebengesetze gelten auch Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und das Waffengesetz. Die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg um 83 auf 283, wobei es in den meisten Fällen um Cannabis, Marihuana und Amphetamine ging, die häufig in Straßenverkehrskontrollen entdeckt wurden, so Jürgen Faustmann. Kokain, Crystal oder Heroin seien nur ein kleiner Teil der Statistik.

Eine Steigerung um etwa 34 Prozent gab es dagegen bei den Verstößen gegen das Waffengesetz, hier wurden 2016 381 Fälle registriert. Im Jahr zuvor waren es noch 284.

Bei einzelnen Delikten verzeichnete das Salzwedeler Polizeirevier Rückgänge, so bei Warenkreditbetrug um 60 auf 101 Verfahren und bei Diebstählen aus Kraftfahrzeugen um 51 auf 204 Verfahren. Zunahmen waren dagegen bei Ladendiebstählen (um 38 auf 285 Verfahren) und Computerkriminalität (um 26 auf 68) zu verzeichnen.

Zum Anzeigenaufkommen tragen bei der Polizei im Wesentlichen auch Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Betrüge bei. Bei Sachbeschädigungen registrierten die Beamten eine Zunahme um 9 auf 594 Fälle, die Zahl der Körperverletzungen stieg 2016 im Vergleich zu 2015 um 25 auf 569. Dagegen wurden 19 Betrugsdelikte weniger als 2015 registriert (477). Mit 806 nahezu konstant im Vergleich zu 2015 blieb die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit.

Von den 2124 Tatverdächtigen waren knapp 75 Prozent Männer. 1689 Tatverdächtige waren bereits erwachsen, 435 unter 21 Jahre alt. Ihre Zahl sank damit um 2,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2015. 76 der Tatverdächtigen waren Kinder, 213 Jugendliche und 146 junge Erwachsene. 1920 Tatverdächtige sind Deutsche, 204 haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit (2015: 180). Von diesen wiederum sind 75 Asylbewerber.