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Lebensmittel Einsatz zum Schutz der Verbraucher

Lebensmittelkontrollen gehören zu jedem größeren Fest dazu. Auch beim Nysmarkt in Salzwedel gab es zahlreiche Kontrollen.

Von Fabian Laaß 06.10.2016, 03:00

Salzwedel l Zwei Kontrolleure stehen vor einem Imbissstand. Sie zeigen ihren Ausweis vor, lassen sich Bescheinigungen vorlegen und überprüfen die Kühltemperatur der gelagerten Lebensmittel – dieser Vorgang ist sowohl für die Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Altmarkkreises Salzwedel als auch für die Imbissbetreiber ein alltäglicher Vorgang.

Drei Lebensmittelkontrolleure des Amtes waren am vergangenen Wochenende auch auf dem Salzwedeler Nysmarkt unterwegs. „Wir haben insgesamt 54 Kontrollen durchgeführt. Da manche Schausteller ihre Stände erst am Sonnabend aufgebaut haben, waren wir sowohl am Freitag, als auch Sonnabend vor Ort“, erklärt Jan Seidel vom Lebensmittelüberwachungsamt.

Weil am Freitag bereits mehrere Mängel festgestellt worden waren, erfolgten am Tag darauf Nachkontrollen. Die Verstöße der Imbissbetreiber waren vielfältig. „Beispielsweise wurden die Kühlvorschriften nicht überall eingehalten, indem nicht aureichend Kühlmöglichkeiten vorhanden waren oder das Essen zu warm gelagert wurde“, sagt Jan Seidel.

Häufig komme es zudem vor, dass Bescheinigungen, wie etwa das Gesundheitszeugnis, nicht vorgelegt werden können. Ein Verstoß sei aber auch die fehlende Kennzeichnung von Inhaltsstoffen und Allergenen wie Eiern, Milch oder Senf. „Wichtig ist auch der sogenannte Spuckschutz. Damit wird verhindert, dass Keime von hustenden Kunden auf die angebotenen Waren gelangen“, so der Lebensmittelkontrolleur.

Häufig hätten die Schausteller all diese Gegenstände dabei. Doch beim hektischen Aufbau des eigenen Standes würden diese dann vergessen werden. Auch technische Defekte wie ein kaputtes Handwachbecken werden häufig von den Kontrolleuren angemahnt. „Händewaschen ist mit der wichtigste Punkt im Umgang mit Lebensmitteln“, weiß Elke Filter, Leiterin des Kreisveterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes.

Die Referatsleiterin für Lebensmittelüberwachung würde sich zudem eine verstärkte Selbstkontrolle bei der Personalhygiene wünschen. „Der Aufbau erfolgt oft kurzfristig. Da kommt es schon mal vor, dass jemand gleich mit dem Blaumann in die Küche geht“, sagt Elke Filter. Auch wenn das noch ohne Publikumsverkehr erfolge, sei es nicht zu dulden.

Alle gefundenen Mängel auf dem Nysmarkt seien nach einer Belehrung beseitigt worden, die Nachkontrollen ohne Vorkommnisse verlaufen, berichtet Jan Seidel. „Richtig gravierende Mängel haben wir Gott sei Dank bei unseren Märkten noch nicht gefunden“, ist der Lebensmittelkontrolleur froh.

Ein Lob sprechen Elke Filter und er den Schaustellern und Organisatoren des Streetfood-Festivals in Gardelegen aus. „Dort haben wir eigentlich schon Befürchtungen gehabt, dass es zahlreiche Verstöße geben könnte. Doch wir wurden positiv überrascht, denn es gab nichts zu bemängeln. Die jungen Leute dort waren sehr vorbildlich und gut vorbereitet. So würden wir uns dass hier in Salzwedel auch wünschen“, erklärt Elke Filter, die sich von manchem Schausteller aber auch von Lebensmittelherstellern mehr Selbstverantwortung wünschen würde.

„Die Hersteller, Lieferanten und Verkäufer sind in der Pflicht, die gesetzlichen Vorgaben zu kennen und einzuhalten. Wir kontrollieren nur“, sagt sie. Deshalb könne sie Aussagen wie „Das machen wir nur für euch“ nicht nachvollziehen. Schließlich gehe es um die Gesundheit des Endverbrauchers.

Das Kreisveterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt beschäftigt vier Lebensmittelkontrolleure und eine Sachbearbeiterin. Diese überwachen den Weg der Lebensmittel vom Feld oder Stall bis zum Endverbraucher. In der westlichen Altmark gibt es 1600 Kontrollobjekte von der Großküche über Restaurants bis zu Kinderbetreuungseinrichtungen. „In der Lebensmittelbranche ist es nicht wie im Handwerk. Niemand muss einen Meisterbrief haben, um einen Imbiss zu eröffnen. Unser oberstes Ziel ist deshalb der Verbraucherschutz“, erklärt Elke Filter.