Malerei trifft Sitzbank

Salzwedel l Dominik Halmer heißt der neue Bewohner des Salzwedeler Künstler- und Stipendiatenhauses. Am 11. Januar angekommen, bleibt der 37-Jährige bis Ende März in der Hansestadt. Der gebürtige Münchener hat in Düsseldorf und Wien Malerei studiert und kann bereits auf zahlreiche Ausstellungen auch im Ausland verweisen. Seinen Lebensmittelpunkt hat Halmer seit zehn Jahren in Berlin-Kreuzberg, wo er ein eigenes Atelier betreibt.

Halmer arbeitet mit Collagen aus Malerei und realen Gegenständen. Dabei entstehen – wie er selbst sagt – semifunktionale Bildobjekte, die den Alltag häufig auf ironische Weise integrieren. So lässt der Künstler seine mal abstrakten, mal minimalistischen Bilder etwa einer Tür gleich in den Raum klappen, kombiniert sie mit einer Sitzbank, einem Handtuchhalter oder auch schon mal mit Sportgeräten wie einen Medizinball.

Seinen Stil würde der Wahlberliner selbst übrigens am ehesten als Realismus bezeichnen. „In meinen Arbeiten, mache ich mir ein eigenes Bild von der Welt, die mich umgibt“, erklärt er. Genau das hat der Wahlberliner auch in Salzwedel vor. In den nächsten Wochen will er die Stadt auf sich wirken lassen. Dass Salzwedel dabei im Vergleich zu Berlin ein bisschen „Tabula rasa“ sei, findet er gut. „Das ist toll, da kann man sich konzentrieren.“

Wie viele Werke entstehen und ob die Salzwedeler Ergebnisse schon am Ende seines Aufenthalt bestaunen können, das lässt der Künstler bewusst offen. „Ich will nichts erzwingen“, sagt er. Im Idealfall solle aber ein Bildobjekt stehen, dass seine Eindrücke der Stadt im Collage-Stil widergibt. Auf das Stipendiatenhaus aufmerksam geworden ist Dominik Halmer übrigens durch seine Freundin Ria-Patricia Röder, die 2012 Stipendiatin in der Hansestadt war. Persönlich kennenlernen können die Salzwedeler den ersten Stipendiaten des Jahres 2016 beim Künstlercafé, das voraussichtlich Mitte März im Stipendiatenhaus stattfinden wird.