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Mönchskirche Zwei Grabdenkmäler mit großer Bedeutung

Die Epitaphe zweier Mitglieder der Adelsfamilie von der Schulenburg sollen in der Salzwedeler Mönchskirche aufgestellt werden.

Von Arno Zähringer 20.07.2016, 14:48

Salzwedel l Wenn alles gut läuft, dann sollen in etwa drei Jahren die beiden Epitaphe Werner XVII. von der Schulenburg aus dem Jahr 1582 und Albrecht IV. von der Schulenburg (1592) in der Salzwedeler Mönchskirche nebeneinander aufgestellt werden. Bis es allerdings soweit ist, müssen die beiden Grabdenkmäler noch restauriert werden. Kostenpunkt: rund 120 000 Euro.

Seit 2010 befasst sich Gerhard Ruff aus Salzwedel mit dem Thema, das er in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses KulTour erneut vorstellte. Er ist Vorsitzender des Fördervereins zur Rettung der Epitaphe der ehemaligen Klosterkirche Dambeck, als sein Stellvertreter fungiert Paul-Werner von der Schulenburg aus Apenburg.

Das Ziel des Vereins, der im Juni gegründet wurde, ist klar umrissen: Die Begleitung der Konservierung, Restaurierung und Wiederaufstellung der kunst- und kulturhistorisch bedeutenden Grabmäler des ehemaligen Benediktinerinnen-Klosters. Aber auch an interessierte Bürger, Vereine und Stadtführer sollen historische und kunsthistorische Kenntnisse zu den Epitaphen vermittelt werden.

Ruff ist davon überzeugt, dass die „wertvollen Darstellungen nicht nur von lokalhistorischem, sondern auch von überregionalem Interesse sind“. Nachdem nun die denkmalschutzrechtliche Genehmigung vorliege, könne der Verein Fördermittel für die Restaurierung beantragen und weiterhin Spenden einsammeln. Zudem gebe es von Seiten des Denkmalschutzes keine Einwände, die beiden Grabmäler in der Mönchskirche aufzustellen. Auch weist der Vereinsvorsitzende darauf hin, dass der Hansestadt Salzwedel keine Kosten durch Restaurierung oder Aufstellung entstehen werden. Momentan sind die beiden Objekte in einem speziellen Lager der Stadt untergebracht. „Sie müssen geschützt werden“, sagt Ruff. In den 80er Jahren seien Teile verschiedener Grabmäler gestohlen oder auch zerstört worden.

Die beiden Epitaphe weisen beachtliche Maße auf. Das von Werner XVII. von der Schulenburg ist etwa drei mal fünf Meter groß. Die Figuren aus Marmor zeigen ihn mit Frau und seinen sechs Kindern.

Auf dem Grabdenkmal Albrechts IV. von der Schulenburg (zirka 2,70 mal 6 Meter) ist er in Lebensgröße gemeinsam mit seiner Frau (Holzmalereien) zu sehen. Albrecht IV. wurde übrigens bei der Nachfeier seiner eigenen Hochzeit von seinem Bruder Bernhard mit einem Dolch erstochen. Bernhard schließlich wurde von einem Gericht zur Zahlung von 1500 Talern verurteilt. Zudem durfte er nach dieser Familientragödie Salzwedel nicht mehr betreten.