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Neuer Flusslauf Jeetze erhält neues Bett bei Kuhfelde

Nahe Kuhfelde soll ein Teilstück der Jeetze umverlegt werden, damit Wasserlebewesen den Fluss hindernisfrei passieren können.

Von Anke Pelczarski 27.07.2017, 15:00

Kuhfelde l In vielen Gewässern, so auch in der Jeetze, befinden sich Staue und Wassermühlen. Diese können die Wanderung von Fischen wie der Meerforelle an ihre Laichplätze verhindern. Deshalb sehe die seit dem Jahr 2000 geltende Wasserrahmenrichtlinie vor, die Durchlässigkeit kleiner Fließgewässer wieder herzustellen. Das sagte Peter Kloß vom Landesverwaltungsamt, zuständig für die Umsetzung dieser Richtlinie, während eines Gespräches beim Unterhaltungsverband Jeetze in Salzwedel.

Der Verband hatte nicht nur einen Bewirtschaftungsplan erarbeitet, sondern im Jahr 2012 auch ein Gewässerentwicklungskonzept für Jeetze und Dumme erstellt. Zweitgenanntes beinhaltet auch das Projekt, das bis Ende 2019 nahe Kuhfelde umgesetzt werden soll. „Wir wollen ein Umgehungsgewässer für die Jeetze schaffen. Diese soll vor der Alten Mühle Kuhfelde abzweigen und in den Hainholzgraben fließen, allerdings erst nach der Stauanlage 120“, erklärte Geschäftsführer Uwe Heinecke.

Für dieses Vorhaben überreichte Umweltstaatssekretär Klaus Rehda finanzielle Mittel aus dem Programm des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Insgesamt 417.000 Euro stehen zur Verfügung, um den derzeit schlechten ökologischen Zustand zu verbessern.

Uwe Heinecke ist für die 100-prozentige Förderung, zu der es auch einen Personalkosten-Zuschuss gibt, sehr dankbar. „Wir haben diese Idee schon seit vielen Jahren. Aber aus unseren eigenen Geldern konnten wir das nicht finanzieren“, sagte er. Derzeit laufe die Planungsphase. Nun sei es auch möglich, den notwendigen Landankauf in diesem Bereich voranzubringen.

Die Jeetze sei interessant, da sich hier viel Natur angesiedelt habe, merkte Peter Kloß an. So seien Muscheln, Libellenarten wie die Vogel-Azurjungfer und Edelkrebse gefunden worden. Er wünsche sich, dass auch das neue Teilstück von den Lebewesen angenommen werde. Für Kiesbänke und Beschattung solle gesorgt werden.

„Uns ist es wichtig, die Stauanlage und die Mühle als technische Anlagen nicht zu verändern. Die Mühle ist zwar nicht mehr in Betrieb, aber sie steht unter Denkmalschutz. Die Bausubstanz soll erhalten bleiben. Deshalb ist ein gewisser Wasserstand im alten Jeetze-Lauf weiterhin notwendig“, beschrieb Uwe Heinecke.

„Jede Maßnahme, die Sie angehen, ist ein Gewinn für die Umwelt“, lobte Klaus Rehda. Gern hätte er sich vor Ort noch umgeschaut, musste aber in den Harz eilen, um nach dem Hochwasser zu schauen. Er versprach aber, nach Abschluss des Bauvorhabens wiederzukommen.