1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Neue Wege beim Straßenbau

Pilotprojekt Neue Wege beim Straßenbau

Der Altmarkkreis Salzwedel will auf wenig befahrenen Strecken seine Standards für den Straßenausbau ändern.

Von Antje Mewes 15.06.2016, 03:00

Salzwedel l Pilotprojekt soll die Ortsverbindungsstraße zwischen Dähre und Eickhorst werden. Darauf sind täglich etwa 500 bis 600 Fahrzeuge unterwegs, davon rund 60, die dem Schwerlastverkehr zuzurechnen sind. An ihr will der Altmarkkreis testen, ob mit geringeren Ausbaubreiten von der Standard-Bauform für Kreisstraßen abgewichen werden kann. Bevor das Vorhaben startet, muss der Kreistag einen Grundsatzbeschluss fassen. Die Mitglieder des Kreisausschusses haben bereits einstimmig ihr Okay gegeben.

Vorgesehen ist, die 1,25 Kilometer lange Straße vom Ortsausgang Dähre bis Eickhorst auf einer Breite von 4,75 Metern auszubauen. Zwei Pkw könnten dort bequem aneinander vorbei fahren, erläuterte Kreisbauamtsleiter Andreas Freude. Für größere Fahrzeuge wie Lkw, Busse oder Traktoren sind in regelmäßigen Abständen sechs Ausweichstellen mit einer Gesamtfahrbahnbreite von 6,50 Metern vorgesehen.

Mit dieser sogenannten Sonderbauform sollen die Kosten für den Straßenbau und die spätere Unterhaltung gesenkt sowie der Eingriff in Natur und Landschaft minimiert werden. An den anderen Ausbaukriterien wie Qualität des Straßenkörpers, Entwässerung, Bepflanzung und ähnlichem ändere sich nichts, erklärte der Bauamtsleiter. Für das Vorhaben soll Fördergeld aus dem Programm kommunaler Straßenbau eingesetzt werden. Über die Vergabe entscheidet seit 2015 der Altmarkkreis. Die geplante Ausbauform entspreche den Förderkriterien des Landes, erklärte Freude auf Nachfrage von Ausschuss-Mitglied Hans-Jürgen Ostermann (SPD), der daran erinnerte, dass ein Abweichen von den Standards bislang nicht förderfähig gewesen sei. Das habe sich geändert, entgegnete Ausschuss-Vorsitzender und Landrat Michael Ziche.

Ob das Ganze auch versicherungsrechtlich „wasserdicht ist“, wollte Ostermanns Fraktionskollege und Landtagsabgeordneter Jürgen Barth wissen. Der Bauamtsleiter erklärte, dass es sich um Richtlinien handele, die unter anderem vorschreiben, dass die Straße verkehrssicher ist. „Damit sind wir auf der sicheren Seite“, betonte er.

Viele landwirtschaftliche Wege seien deutlich schmaler und inzwischen auch für den Verkehr freigegeben, argumentiert der Landrat. Zahlreiche Kreisstraßen seien nur noch gering frequentiert, trotzdem habe der Kreis sie nicht herabgestuft, sondern wolle sie erhalten und mit geringerem Aufwand instandsetzen, betonte er.

Nach einer Erprobungszeit soll die Bauform auch für andere nachrangige Straßen des Kreises und weitere förderfähige Vorhaben der Gemeinden genutzt werden können.