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Pkw-Brände Zwei Jahre Jugendhaft für Feuerwehrmann

Der 18-jährige Feuerwehrmann, der im Oktober 2016 mit fünf weiteren Verdächtigen Autos in Salzwedel angezündet hat, ist vorerst frei.

Von Fabian Laaß 23.02.2017, 13:22

Salzwedel l Zu zwei Jahren Jugendhaft ohne Bewährung ist ein 18-jähriger Feuerwehrmann am Donnerstag vom Jugendschöffengericht des Salzwedeler Amtsgerichts verurteilt worden. Er hatte zugegeben, gemeinsam mit fünf weiteren damaligen Feuerwehrangehörigen im Oktober 2016 mehrere Autos in Salzwedel angezündet zu haben. Der 18-Jährige belastete mit seiner Aussage den ehemaligen Jugendwehrleiter, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt, schwer. Dieser habe ihn selbst und 16-Jugendwehrmitglieder zu den Taten angestiftet.

Ein Mitarbeiter des Salzwedeler Jugendamtes bescheinigte dem Angeklagten, er sei in seiner Entwicklung keinesfalls einem Erwachsenen gleichzusetzen. Er sei verschlossen und finde nur schwer Freunde. Der 18-Jährige räumte ein, mit seinen Taten nach Anerkennung, besonders durch den Jugendwehrleiter, gestrebt zu haben.

Das Gericht hielt ihm seine umfassende Aussage sowohl bei der Verhandlung, als auch zuvor im Rahmen der kriminaltechnischen Ermittlungen zugute. Gegen den 18-Jährigen sprach neben der schwerwiegenen Tat an sich auch, dass er in der Nacht, in der er von Zeugen auf der Bahnhofstraße gestellt werden konnte, allein losgezogen war, um Autos in Brand zu setzen.

Die zweijährige Jugendstrafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt. Jedoch erhält der junge, lernbehinderte Salzwedeler sechs Monate die Chance, sich für eine Bewährung zu empfehlen. Schafft er dies nicht, muss er die Strafe absitzen. Der Haftbefehl gegen ihn wurde aufgehoben. Das Urteil ist rechtskräftig.

Bei den PKW-Bränden im Oktober 2016 war ein Schaden von mehr als 150 000 Euro entstanden. Allein an der Neutorstraße brannten an der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober neun Autos und ein Carport. Die Ermittlungen gegen die vier 16-jährigen Tatbeteiligten sowie den ehemaligen Jugendwart laufen. Mit einer Verhandlung wird in den kommenden zwei bis drei Monaten gerechnet.