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Schnelles Internet Glasfaser für große Datenmenge

Der Zweckverband Breitband Altmark will die VG Beetzendorf-Diesdorf für schnelles Internet erschließen. In Kuhfelde die erste Informationsveranstaltung statt.

Von Uta Elste 17.11.2016, 17:03

Kuhfelde l Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) und der Netzbetreiber DNS:Net setzen auf Glasfaser. Hinsichtlich der Leistungsfähigkeit dieses hauchdünnen Fadens betont Axel Schulz, stellvertretender ZBA-Geschäftsführer, vor allem die Worte „bis zu“ und „ab“.

Bei der VDSL-Technik verlaufe ein Glasfaserkabel bis zu einem Verteiler, und von dort aus ein Kupferkabel ins Haus. Im Download seien so bis zu 100 MBit möglich, im Upload bis zu 40 MBit. Doch je länger das Kupferkabel, umso schwächer ist das Signal, das am Ende ankommt. Bei einem Glasfaserhausanschluss seien überall Datenmengen ab 1000 MBit möglich, und zwar sowohl im Down- als auch in Upload. „Glasfaser gehört zur kommunalen Infrastruktur“, betonte Axel Schulz. Zumal der abzusehenden Datenzuwachs in den kommenden Jahren Datenkapazitäten von 100MBit weit überschreiten werde. „Eine lange Kupferleitung bremst“, so Axel Schult, und Torsten Scholz vom Netzbetreiber DNS:Net wies darauf hin, dass zahlreiche Kupferleitungen bereits veraltet seien und der Nachschub an Ersatzteilen seitens der Hersteller eingestellt sei.

Allerdings sei eine Infrastruktur aus Glasfaser aufwendig und kostenintensiv. Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen, müssten sich 60 Prozent der Haushalte für einen derartigen Anschluss entscheiden.

Vize-Bürgermeister Günter Serien wies darauf hin, dass zur Gemeinde Kuhfelde zehn Ortsteile gehören. „Wie soll denn das zu schaffen sein, beispielsweise für einen so kleinen Ort wie Wötz?“, erkundigte er sich.

Die 60 Prozent beziehen sich auf die gesamte Verbandsgemeinde, so Axel Schulz. Entscheidend sei, dass man in den Schwerpunktorten eine Anschlussquote von 60 Prozent erreiche. Dann könne man die anderen Orte mitziehen. Fördermittel für die Erschließung zu beantragen habe sich als schwierig herausgestellt. Daher setze der ZBA auf eine Finanzierung über eine möglichst hohe Anschlussquote.

Besucher der Info-Veranstalter erinnerten an die Ausbauaktivitäten der Telekom in der Region und äußerten die Befürchtung, bei einer Entscheidung für den ZBA am Ende mit leeren Händen dazustehen, wenn die erforderlichen 60 Prozent nicht erreicht würden. Torsten Scholz erwiderte, dass eine Pro-ZBA-Entscheidung eine Übergangslösung mit einem anderen Anbieter nicht ausschließe.

Zudem seien ein Glasfasernetz und die Vectoring-Technik nicht vergleichbar. „Und nicht zu vergessen, ein Glasfaseranschluss steigert den Wert der Immobilie“, legte Torsten Scholz seinen Zuhörern ans Herz.

Zunächst starte man in den Orten der VG eine Umfrage, um die Anzahl der potenziellen Interessenten herauszufinden. Danach solle die Feinplanung in Angriff genommen werden. „Optimistisch geschätzt könnte es 2017 losgehen“, wagte Axel Schulz eine Prognose.