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Seesanierung 25 Jahre „Der Arendsee“ oder Aus?

Still ruht die Arbeitsgemeinschaft "Der Arendsee". Eigentlich sollte sich die AG mit der Seesanierung beschäftigen.

Von Helga Räßler 11.07.2017, 12:21

Arendsee l Noch zur Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft „Der Arendsee“ im Mai 2016 hieß es, dass die AG unbedingt erhalten werden solle. Deshalb blieb auch Vorsitzender Gert Reckling, der bereits ein Jahr zuvor seinen Rückzug angekündigt hatte, ebenso wie die anderen Vorstandsmitglieder im Amt.
Doch weder dem Ziel, einen Nachfolger zu finden, noch dem Anliegen der seit Jahren geplanten und avisierten Seesanierung ist man näher gekommen.
„Ich sehe da wenig Interesse aus Arendsee, sich für die AG stark zu machen“, erklärte Reckling auf Volksstimme-Nachfrage. Er sehe da auch die Stadt in der Verantwortung, für neuen Anschub zu sorgen. Ansonsten schlafe das ehrenamtliche Engagement und damit die AG ein. Denn auch weitere langjährige Vorstandsmitglieder wollen sich zurückziehen. „Wenn aber kein Signal von Arendseern kommt, ist das dann so.“
Gegründet am 28. Mai 1993 unter Federführung des verstorbenen Seeforschers und -kenners Olaf Meußling hatte die AG unter anderem das Ziel, eine Plattform zur Meinungsbildung aller Arendsee-Fans zu werden.
Auf Tagungen hatten Fachleute über den Zustand des Sees, dessen Wasserqualität und Wege einer Restaurierung referiert und diskutiert.
Im September 2016 hatte die Landesanstalt für Altlastenfreistellung in Magdeburg die Untersuchungsergebnisse zu den externen Phosphoreintragsquellen in den Arendsee über das Grundwasser vorgelegt. „Danach waren die tatsächlich gemessenen Werte nicht so hoch wie erwartet, müssten also vor einer Seeanierung nicht erst ausgeschlossen werden“, erklärte Gert Reckling dazu. Das heiße, die Sanierung mittels Phosphorfällung im See könne starten, um das Algenwachstum einzudämmen.
Der Gemehmigungantrag liege beim Altmarkkreis Salzwedel vor. Dazu, zur Finanzierung des Millionenvorhabens aus dem Landeshaushalt und zu den Studienergebnissen im Detail sollte nach der Präsentation beim Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie auch in Arendsee auf dem Podium der Arbeitsgemeinschaft die Rede sein. Dazu kam es nicht – es fehlten Zuarbeiten und Stellungnahmen Träger öffentlicher Belange.
„Aber inzwischen liegt der fertige Abschlussbericht vor, kann auch beim Bürgermeister der Einheitsgemeinde Arendsee eingesehen werden“, so Reckling. Und wenn es zu einer Herbsttagung der AG komme, sollen die Fachleute das Papier auch in der Öffentlichkeit vorstellen.
„Aber vorher muss auch klar sein, wie es mit der AG weiter geht“, betonte er. Sonst brauche man keine Mitgliederversammlung einzuberufen. Der Vorstand wolle Ende August tagen.