1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Vissumer fragen neuen Nachbarn aus

Seminarhof Vissumer fragen neuen Nachbarn aus

Vissums Ortschaftsrat freut sich auf seinen neuen Einwohner und votiert für den Bebauungsplan von Investor Christian Laase.

Von Helga Räßler 29.10.2016, 03:00

Vissum l „Wir finden es gut, dass wieder Leben in das Grundstück Nummer 14 einziehen soll“, sagte am Donnerstagabend Ulrike Marquardt zu Beginn der Sitzung des Vissumer Ortschaftsrates. Sie hatte ihren Mann, Ratsmitglied Jörg Marquardt begleitet. Vor allem, weil sich der neue Nachbar Christian Laase aus Berlin mit seinem Konzept für einen ökologischen Seminarhof in Vissum vorstellen wollte.

Auch andere Einwohner des Ortes interessierten sich für das Vorhaben und hatten jede Menge Fragen. Ulrike Marquardt machte den Anfang: „Sind Sie darauf eingestellt, dass es durch unseren Landwirtschaftsbetrieb Geräusche zu unüblichen Zeiten und Gerüche geben wird?“

Er fühle sich dadurch nicht belästigt, und Gäste, die zu Seminaren und zum Erholen auf den Hof in einem Dorf kommen, sollten wissen, worauf sie sich einlassen, meinte Laase. „Außerdem wird alles durch die hohen Bäume der Einfriedung abgemildert“, schätzte er ein.

Das etwa vier Hektar große Anwesen hatte Christian Laase vor über einem Jahr erworben. Unter Beachtung von zahlreichen denkmalschützerischen und Naturschutz-Auflagen sollen hier Seminarräume, Hofladen, Wellness- und Fitnessbereich sowie Gästehäuser in Jurtenform für Teilnehmer aus dem Management entstehen. In das Wohnhaus will Lasse mit seiner Familie selbst einziehen.

„Wenn alles läuft wie geplant, will ich 2017 bauen“, so Laase. Die Anträge sind bereits gestellt, die Vorplanung läuft seit über einem Jahr. Der Arendseer Bauausschuss stimmten dem Vorhaben bereits zu. Auch der Vissumer Ortschaftsrat gab ein positives Votum ab. „Das wird eine gelungene Symbiose von Ökologie und Ökonomie“, betonte Ortsbürgermeister Uwe Hundt. „Und ein attraktiver Zugewinn für die Region.“

Eva-Maria Mittag wollte dann noch wissen, ob die Versorgung aus eigenem Anbau und mit lokalen Produkten erfolgen solle. „Teilweise bauen wir dann selbst etwas an, aber ein Landwirt oder Gärtner werde ich nicht“, meinte Laase. Er sei schon mit seinen Zimmerpflanzen überfordert. „Aber ich habe während der Planung unendlich viel über Natur gelernt“, sagte er.

Wilfried Müller wollte wissen, wie die Auslastung und ob Belegung auch im Winter geplant sei. „Auch die Jurten werden beheizbar sein, aber hauptsächlich wird sich der Betrieb von April bis Oktober abspielen, denke ich“, so der Berliner.

Lothar Mittag und andere wollten wissen, ob Arbeitsplätze geschaffen würden. Da er nicht alles allein machen könne, werde er mit Sicherheit Gärtner, Hausmeister und Koch brauchen. Genaueres stehe noch nicht fest und hänge von der Gästezahl ab. Intensiv diskutierte er mit den Vissumern an dem Abend über Details seiner Planung, Zuwegungen und Parkplätze.