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Sport mit Hund Äußerst agil im Parcours unterwegs

Die Agility-Gruppe des Salzwedeler Hundesportvereins hat auf Turnieren schon zahlreiche Erfolge errungen.

Von Antje Mewes 27.04.2017, 21:00

Salzwedel l Oscar kann es kaum abwarten. Sein Frauchen, Margarete Mießner, lässt ihn vor der ersten Hürde des Parcours warten, um einige Schritte vorauszugehen. Momentan aufgrund einer Hüft-Operation etwas gehandicapt, will sie Vorsprung gewinnen. Doch der kleine Terrier rast los. Schon hat er die ersten Hürden überwunden. Es geht auf den Laufsteg. Und obwohl er ja so viel schneller ist, orientiert er sich an seinem Frauchen und drosselt das Tempo.

Dieses enge Zusammenspiel zwischen Hund und Mensch ist Grundlage des Agility (englisch für Wendigkeit, Flinkheit, Agilität). Der Hundeführer muss seinen Hund im wahrsten Sinn des Wortes durch den Parcours führen. Mit Hand- und Hörzeichen und mit seiner Körperhaltung aus der Bewegung heraus. Dazu gehört eine gute Portion Fitness und Reaktionsvermögen, denn es gilt mit den Vierbeinern Schritt zu halten. Die Hunde müssen Geschick für die verschiedenen Hindernisse entwickeln. Königsdisziplin ist der Slalom durch eng aufgestellte Stangen. Neben Hürden, gibt es Tunnel, den Sprung durch Reifen, das Klettern über eine Wand und vieles mehr.

Die Mitglieder der Gruppe des Salzwedeler Hundesportvereins sind mit den verschiedensten Rassen vertreten. Von eher kleinen Vertretern bis zum Berner Sennenhund-Labrador-Mix. Mitmachen kann jeder, sagt Vereinsvorsitzender und Agility-Trainer Jürgen Kampe. Voraussetzung: der Vierbeiner ist fit und körperlich nicht eingeschränkt. „Und er muss im Gehorsam stehen“, sagt Jürgen Kampe. Empfehlenswert sei, die Begleithundeprüfung abzulegen. Für die Teilnahme an Wettkämpfen ist sie Voraussetzung.

Ina Damm geht mit ihrem jungen Tervueren – ein in Deutschland nur selten geführter Schlag des belgischen Schäferhundes – erst einmal auf den großen Trainingsplatz, abseits des Agility-Geländes und übt ein wenig Unterordnung, ehe auch Easy die Hindernisse überwinden darf. Eins ist allen beim Training anzusehen, der Spaß den sie haben, Zweibeiner und Vierbeiner. Und dann gehört ja noch die Zeit nach dem Üben dazu. Kaffeetrinken im Vereinsheim, über die Hunde und den Sport fachsimpeln oder über Gott und die Welt reden.

Ob für den Wettkampf trainiert wird oder nur aus Spaß an der Freude, spielt keine Rolle. In der Agility-Gruppe ist jeder gern gesehen. Regelmäßiges Training sollte aber schon sein, um ein Verletzungsrisiko auszuschließen. Zudem ist es ein Generationen übergreifender Sport. Der Nachwuchs kann sich an so wettkampferfahreren Hundeführern wie Johanna Schwarz (73) orientieren, die schon sehr erfolgreich auf Turnieren unterwegs war. „Ich bin hier, weil es uns Spaß macht“, sagt Katrin Krause und schaut liebevoll ihren Charlie an. Der Rüde ist ein Neuling im Parcours. Trainer Jürgen Kampe achtet darauf, dass keiner überfordert wird. Die nächsten Turniere, an denen die Salzwedeler teilnehmen wollen sind: in Brüsewitz, Stendal und die Landesmeisterschaft Ende Juni in Gardelegen. Trainiert wird jeden Mittwoch ab 16 Uhr und sonnabends nach Bedarf ab 14.30 Uhr.

Der Vorsitzende weist auch auf die anderen Angebote des Hundesportvereins hin. Etwa die Welpenspielstunde, Fährten-, Gebrauchs-, Schutz- oder die Rettungshundeausbildung. Auch wer seinem Vierbeiner nur das Hunde-Einmaleins beibringen will, ist willkommen und muss auch kein Mitglied des Vereins sein.