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Überwachung Kein Austritt von Radioaktivität in Gorleben

Laut Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) hat das Zwischenlager Gorleben keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung.

Von Björn Vogt 03.05.2017, 01:00

Gorleben l Heinz Engelmann, Fachbereichsleiter Strahlenschutz in Gorleben, stellte den Bericht im Informationshaus Gorleben vor etwa 20 Teilnehmern vor - größtenteils Abgeordnete der Räte in Gartow und Gorleben.

Nach Aussagen der GNS, die als privater Betreiber des Zwischenlagers im Auftrag des Bundes fungiert, bestätige der Umgebungsüberwachungsbericht, dass aus den Gorlebener Anlagen keine radioaktiven Stoffe emittiert werden.

Sehr wohl sei aber außerhalb des Gebäudes Strahlung messbar. Diese läge aber am Zaun des Zwischenlagers weiterhin deutlich unterhalb des Genehmigungswertes. Gammastrahlen würden durch den Erdwall rings um das Gelände abgeschirmt, Neutronenstrahlung sei aber auch außerhalb des Geländes messbar.

So sei für das Jahr 2016 am Zaun an der Stelle mit der höchsten Strahlung aus dem Zwischenlager ein Jahreswert von 0,18 Millisievert (mSv) ermittelt worden. Der Genehmigungswert liege bei 0,3 mSv pro Jahr. Engelmann stellte zum Vergleich die Messwerte zwischen 2006 und 2016 vor. Demnach liegen die Jahresdosiswerte im Schwankungsbereich zwischen 0,15 mSv im Jahr 2014 und 0,22 mSv im Jahr 2008. Letzterer ergebe sich insbesondere aus normalen Schwankungen der Messergebnisse der natürlichen Strahlung, die von der gemessenen Strahlung zur Ermittlung der Jahresdosis abgezogen wird.

Insgesamt sei mit einem weiteren Trend der Abnahme der Jahresdosis zu rechnen, da keine weiteren Einlagerungen hochradioaktiver Abfälle erfolgen sollen, so Engelmann. Der Umgebungsüberwachungsbericht liegt im Informationshaus in Gorleben aus.

Für die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) ist der positive Umgebungsüberwachungsbericht „eine Beruhigungspille“, die man nicht schlucken solle.

Denn mit immer wieder neuen Maßnahmen schaffe es die GNS, in ihren Berichten die Strahlendosis am Zaun des Zwischenlagers niedrig erscheinen zu lassen: „Tatsächlich wurde durch verschiedene Änderungen der Messanordnung und der Berechnungsverfahren der natürliche Strahlenuntergrund auffällig hoch dargestellt.“

„Seit dem ,Strahlenskandal‘ im Jahr 2011, als es hieß, der erlaubte Wert von 0,3 Millisievert im Jahr sei überschritten, ist das Umweltministerium in Hannover aufgefordert, die GNS-Berichte kritisch zu hinterfragen und ihren eigenen Messungen gegenüber zu stellen“, sekundiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Die Bevölkerung der Region könne erwarten, dass das niedersächsische Umweltministerium seine eigenen Erkenntnisse transparent darstelle, so Ehmke.