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Unfälle Bereits neun Verkehrstote im Kreis

Der Altmarkkreis Salzwedel hat in diesme Jahr bereits neun tödliche Verkehrsunfälle zu beklagen. Schwerpunkte sind nicht festzustellen.

Von Antje Mewes 13.07.2016, 03:00

Salzwedel l Es ist eine traurige Tatsache: Neun Menschen im Alter zwischen 23 und 80 Jahren sind vom Jahresanfang bis zum Sonntag auf den Straßen des Altmarkkreises ums Leben gekommen. Eine 18-Jährige aus Arendsee starb zudem am 15. Juni bei einem Unfall zwischen Lichtenberg und Puttball im Wendland.

Eins ist auffällig: In sechs Fällen im Altmarkkreis waren die Fahrer allein beteiligt, das heißt, es war kein anderes Fahrzeug verwickelt. Dreimal gerieten die Fahrer mit ihren Fahrzeugen in den Gegenverkehr und stießen dort mit Lkw zusammen, wobei sie tödliche Verletzungen erlitten. Acht der Verstorbenen haben die Unfälle selbst verursacht, zudem erlag eine Beifahrerin ihren schweren Verletzungen. Bei einem 44-Jährigen ist im Nachhinein deutlich geworden, dass er aufgrund einer plötzlichen Krankheit mit seinem Lkw verunfallt sein könnte.

„Das können wir auch bei einem 80-Jährigen Fahrer nicht ausschließen, der im Mai verunglückt ist“, sagt Frank Semisch, Pressebeauftragter des Polizeireviers auf Nachfrage der Volksstimme. Für die Polizei gelten sie alle als Verkehrstote.

Schwerpunkte hinsichtlich des Alters, der Ursachen oder der Unfallorte haben sich nicht herauskristallisiert. „Das haben wir im Sachgebiet bereits diskutiert, es ist kein Trend abzuleiten“, sagt Semisch.

Im vergangenen Jahr gab es vier tödliche Unfälle auf den Straßen in der Westaltmark. Die Statistik zeigt, dass 2015 in diesem Punkt der positive Ausreißer nach unten war (siehe Grafik). Von den Straßenverhältnissen und anderen Voraussetzungen habe sich im ersten Halbjahr 2016 nichts verändert.

„Der Verkehr hat nicht zugenommen, dahingehend gibt es keine Erklärung für das Unfallgeschehen“, schätzt Semisch ein. Oft sei es einfach nur ein schrecklicher Zufall, der zu so schweren Unfällen führe. Manchmal spiele die Witterung eine Rolle.

Eins ist bei Untersuchung der Unfallhergänge festgestellt worden: Fast alle Fahrer waren für die jeweilige Situation zu schnell unterwegs. Das sei aufgrund der Aufprallgeschwindigkeiten abzuleiten. Unangepasste Geschwindigkeit sei auch allgemein die häufigste Ursache für schwere Unfälle.

Es sei nicht eindeutig nachweisbar, aber auch nicht von der Hand zu weisen, dass Fahrfehler und Ablenkung im Spiel gewesen sein könnten, sei es von außen oder beim Hantieren mit dem Radio oder dem Mobiltelefon. „Das ist nicht mehr nachzuvollziehen, aber eine große Gefahrenquelle“, sagt Semisch. Oft reichten schon Sekunden der Unaufmerksamkeit, um in brenzlige Situationen zu geraten. Dann sei es schwer, das Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bekommen, erst recht bei höheren Geschwindigkeiten.

Hinweise, dass Wild über die Fahrbahn wechselte, gebe es bei den tödlichen Unfällen, von denen gleich mehrere auf gerader Strecke geschahen, nicht. Wie Semisch erklärt, hätten die Beamten sonst Brems- oder Driftspuren auf den Fahrbahnen erkennen können, die bei Ausweichmanövern entstehen. Völlig auszuschließen sei es aber dennoch nicht, erklärt Semisch.