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Urlaub Tagestouristen bringen Geld in die Stadt

Es sieht gut aus im Salzwedeler Tourismusjahr Jahr 2016. Die Bilanz kann sich sehen lassen.

Von Arno Zähringer 25.08.2016, 03:00

Salzwedel l Die Vorzeichen stehen günstig, die Tourismuszahlen steigen: Allein in den ersten drei Monaten verzeichnete Constanze Neuling, die Leiterin der Tourist-Info in Salzwedel, bei den Übernachtungen ein Plus von 9,6 Prozent. „Das ist überdurschnittlich viel“, sagt Neuling, die sich diesen Zuwachs allerdings nicht erklären kann. „Wir hatten keine Großveranstaltungen oder etwas ähnliches.“ Aber offensichtlich scheint die Hansestadt Salzwedel vom Reiseboom innerhalb der Bundesrepublik zu profitieren. Das wirkt sich auch auf die Altmark „äußerst positiv“ aus, die immerhin 12,6 Prozentpunkte zulegen konnte.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Reisenden betrug im ersten Vierteljahr 2016 insgesamt 2,9 Tage. Auch das Land Sachsen-Anhalt kann auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr blicken. Rund 3,5 Millionen Übernachtungen bedeuten gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Zunahme um 2,6 Prozent. Auch bei den Gästeankünften ist mit 1,46 Millionen Besuchern ein Mehr von 2,5 Prozent zu verzeichnen.

Bislang konnten Constanze Neuling und ihr Team in Salzwedel 4609 Übernachtungen registrieren. Die Zahl bezieht sich allerdings nur auf die Übernachtungen in den 229 gewerblichen Betten, also in den Hotels. Das Kontingent in den zahlreichen Pensionen und Ferienwohnungen dürfte sich in einer ähnlichen Dimension bewegen. „Das entspricht dann auch ungefähr dem Wert des Vorjahres“, berichtet Neuling im Gespräch mit der Volksstimme.

Besonders positiv stellt sie fest, dass vor allem im Bereich Ferienwohnungen im vergangenen Jahr zahlreiche Anbieter hinzugekommen seien. Dadurch konnte das Angebot noch weiter verbessert werden.

2016 haben bislang wieder viele Radfahrer Station in Salzwedel gemacht. Oft rufen die Radler von unterwegs an, um sich anzukündigen und ein Zimmer zu reservieren. Doch Constanze Neuling hat einen neuen Trend festgestellt: Es sind „sehr viele Tagesgäste, die im Vergleich zu anderen Touristikregionen in die Hansestadt kommen“. Dies sei sehr auffällig. Diese Klientel ist in der Tourismusbranche sehr gerne gesehen.

So hat das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr an der Universität München, kurz dwif, ermittelt, dass Tagesgäste mehr als 47 Prozent ihres Geldes in den Einzelhandelsgeschäften vor Ort ausgeben. Tendenz steigend. „Das deckt sich mit unserer Wahrnehmung“, sagt Neuling. Für eine Stadt in der Größenordnung Salzwedels sind Tagestouristen deshalb „sehr interessant und ein gutes Geschäft“. Denn die Gäste kaufen in den Geschäften ein, nutzen die kulturellen Angebot oder besuchen die örtliche Gastronomie.

Deshalb hat die Tourist-Info ihre Angebote speziell auf diese Zielgruppe erweitert und ihr Leistungsprofil erweitert. Mit ein Grund ist auch, dass auf einen Gast, der in den Hotels der Stadt oder Umgebung übernachtet, neun Tagesreisende kommen. Aus diesem Grund wurde ein neuer Stadtplan konzipiert, der sämtliche Fußwege im Innenstadtbereich enthält. Beispielsweise ist darauf zu erkennen, wo die Stadtmauer verläuft. Zudem bietet der Prospekt „In und um Salzwedel“ drei Stadtspaziergänge an: „Rund um die Marienkirche – die Altstadt“, „Rechts und links der Burgstraße“ sowie „Bei der Katharinenkirche und entlang der Stadtmauer“. Auf der Rückseite des Plans sind die Linien der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel aufgeführt. Dadurch können Besucher erkennen, wie sie Ausflüge mit öffentlichen Verkehrsmittel in die nähere Region unternehmen können.

Dass die Tourist-Info auf dem richtigen Wege ist, zeigt ein Blick auf die Stadtführungen. Bis Juli wurde 122-mal dieses Angebot gemacht, das 3450 Teilnehmer nutzten. Dabei geht der Trend zu immer kleineren Gruppen, die verstärkt individuelle Wünsche zum Inhalt äußern. „Dadurch steigt natürlich der Service-Aufwand. Denn um dieser Nachfrage gerecht zu werden, ist gut informiertes Personal besonders wichtig“, sagt Neuling. Hinzu kommt der Tagesbetrieb. Durchschnittlich 80 Menschen suchen täglich Rat in der Tourist-Info.