Vergodendeel Getreide steht noch

Wegen des Regens gab es am Sonntag im Diesdorfer Freilichtmuseum kein Vergodendeel, aber andere Aktionen.

Von Antje Mewes 24.07.2017, 03:00

Diesdorf l Der Roggen auf dem Museumsgelände steht noch. Die historische Ernte mit dem traditionellen Vergodendeel ist den Regenschauern der vergangenen Tage zum Opfer gefallen. Noch am Sonntagmorgen hatte es kräftig geregnet, da war an das Schaumähen nicht zu denken. „Vor 100 Jahren hätte eine Hungersnot gedroht“, erklärte Uta Barthel, die mit weiteren Mitstreitern von den Heimatinteressenten aus Dähre darstellen wollte, wie mühsam die Getreideernte damals war. Der Roggen sei auch nicht von guter Qualität in diesem Jahr. Es habe sich bereits viel Mutterkorn gebildet, zudem seien Gras und Beifuß hochgewachsen, erklärte Uta Barthel.

Vom Feld muss er trotzdem. Denn schließlich soll beim nächsten Museumsfest zur Kartoffelernte auch das Dreschen vorgeführt werden. „Wir werden einen neuen Termin finden“, waren sich die Erntehelfer sicher, die in der großen Scheune eine lange Tafel für das gemeinsame Frühstück aufgebaut hatten, das sonst immer direkt am Feld stattfindet.

Zur Kartoffelernte am 28. August soll es ein Programm des MDR geben, neben anderen Künstler wird dann Maxi Arland auf der Bühne des Museumsdorfes stehen, wie dessen Leiter Jochen Alexander Hofmann ankündigte.

Die vielen Besucher nahmen den Ausfall des Schaumähens gelassen, denn es gab genügend andere Angebote. So das Waschen wie zu Uromas Zeiten mit Waschbrett und historischer Wäschemangel. In der Kinderküche konnte Leckeres zubereitet werden. Zudem gab es spielerische Informationen zu verschiedenen Lebensmitteln in ihrer Urform.

Um Punkt 13 Uhr öffnete Dorfschullehrer Günter Klaas sein Klassenzimmer und demonstrierte Kindern, wie ihre UrUr-Großeltern den Unterricht verbrachten. Manfred Heiser hatte ebenfalls viel Zulauf in seiner Dorfschmiede.