Verein geht in Vorleistung

Liesten l Der Waldbadverein Liesten gibt nicht auf. Nachdem die Stadt Salzwedel Anfang März verkündet hatte, dass das Schwimmbad in diesem Jahr aus technischen Gründen geschlossen bleibt, möchten die Ehrenamtlichen um Vorstandschef Andreas Weigelt nun selbst die durchaus vorhandenen Probleme beheben.

Konkret bedeutet das: Der Waldbadverein Liesten hat während einer Vorstandssitzung am Dienstagabend beschlossen, in Vorleistung zu gehen und die nötigen Reparaturen an der Wasseraufbereitungslage mit Hilfe von Spenden selbst zu finanzieren. Repariert werden müssen dabei die beiden Hauptpumpen. Auch die Schiebertechnik und die Ventile werden erneuert. Die Stadverwaltung hatte bemängelt, dass die Wasserqualität aufgrund der defekten Anlage zu schlecht sei, um das Bad in Betrieb zu nehmen. Mit der Instandsetzung sollen einheimische Firmen beauftragt werden. Andreas Weigelt betont: „Darum werden sich seriöse Unternehmen und keine Feierabend-Firmen kümmern.“

Wie hoch die Kosten dafür sein werden, konnte Weigelt am Donnerstag noch nicht beziffern. Er gehe aber davon aus, dass sie deutlich unter dem von der Stadt geschätzten sechsstelligen Betrag liegen. Für Ortsbürgermeister Ulrich Keitel steht fest: „Werden die Reparaturen vorgenommen, dann erreichen wir auch die geforderte Wasserqualität.“

Wie in den Vorjahren möchte der Verein auch die Pflege der Grünanlagen übernehmen. Dafür hält er auch die Technik vor. „Den Rasenmäher haben wir schon repariert“, sagt Andreas Weigelt. Zwei Arbeitseinsätze sollen außerdem dazu beitragen, dass die Folgen der Wintermonate beseitigt werden. Zum ersten Mal möchte der Waldbadverein zusammen mit dem SV Liesten am 21. und 22. April tätig werden. Der zweite Termin steht noch nicht fest.

Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, das Öffnen des Waldbades in diesem Sommer zu ermöglichen. Andreas Weigelt und Ulrich Keitel sind sich bewusst, dass die langfristige Nutzung des Bades keineswegs gesichert ist. Der Sanierungsbedarf bleibt bestehen. An welchen Stellen dann genau angesetzt werden muss, will der Waldbadverein mit Hilfe eines Gutachtens nach dem Sommer ermitteln. „Wir wollen wissen: Wie sieht es in den nächsten zehn Jahren aus?“, fasst Ulrich Keitel zusammen. Weil sich der Verein in diesem Zusammenhang nicht allein auf den Haushalt der Stadt Salzwedel verlassen möchte, eruiert er derzeit, inwieweit Fördermittel zur Sanierung des Waldbades beantragt werden können.

Ob der Verein die Stadtverwaltung mit Hilfe seiner Eigeninitiative davon überzeugt, auf eine Schließung des Schwimmbades zu verzichten, bleibt indes unklar. Beide Seiten treffen sich das nächste Mal am 6. April. Spätestens dann wird Klarheit darüber herrschen, ob in Liesten in diesem Sommer geschwommen werden kann oder nicht.

In der Zwischenzeit haben Einwohner begonnen, Unterschriften zur Erhaltung des Bades zu sammeln. Die Initiatoren wollen die Liste den Stadträten vor der nächsten Sitzung des Gremiums übergeben.