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Wegen Finanznot Kein Heimatfest in Arendsee

Die Kombination mit dem Perlenfest klappte aus Kostengründen nicht. Und allein kann die Kommune die Veranstaltung nicht stemmen.

Von Helga Räßler 31.01.2017, 00:01

Arendsee l Im November 2016 war es, als der Altmarkkreis Salzwedel in Arendsee anfragte zwecks Ausrichtung des nächsten altmärkischen Heimatfestes. Mit der Bleiche verfügt Arendsee über einen attraktiven Festplatz.
Schon 1993, damals noch zum Landkreis Osterburg gehörend und unter dem Kurzzeitbürgermeister Horst Kohlhepp, ging das damals 3. Heimatfest der Altmark in Arendsee über die Bühne. Zentraler Veranstaltungsplatz war der Marktplatz.
14 000 Besucher wurden damals gezählt. Das Programm gestalteten vor allem Vereine. Aber auch ein großer Festumzug, Tanz, Konzert und Fachvorträge sowie ein Kunsthandwerker- und Spezialitätenmarkt fanden statt.
Diesmal, 24 Jahre später, sieht die Lage anders aus. „Wenn es uns nichts kostet, wäre das möglich“, hatte Bürgermeister Norman Klebe geantwortet, aber auf die Beratung im Stadtrat und mit Organisatoren vor einer endgültigen Antwort verwiesen.
Im Laufe des Novembers und Dezembers sei über das Thema beraten worden. „Es war gedacht, die Veranstaltung in Kombination mit unserem Perlenfest zu organisieren“, so Klebe. Aber nach reiflichen Überlegungen und Kostenberechnungen seien die privaten Perlenfestorganisatoren zu dem Schluss gekommen, dass es nicht funktioniert.
Darüber sei in der nicht öffentlichen Runde des Stadtrates Anfang Januar informiert worden. Und auch dem Vizelandrat Eckhard Gnodtke habe er das mitgeteilt, sagt Klebe. Der suche nun nach einem neuen Gastgeber, sagte Kreispressesprecherin Birgit Eurich auf Volksstimme-Nachfrage.
„Wir als Stadt können uns das in keinem Fall leisten, das lässt der Haushalt nicht zu“, betonte Klebe. Der sei gerade in Arbeit und solle Anfang Februar den Ortschaftsräten und Stadtratsmitgliedern als Entwurf zugesandt werden.
„Aber so katastrophal, wie einige Ratsmitglieder die Finanzlage sehen, ist sie nicht“, machte Klebe deutlich. Eine drohende Zwangsverwaltung, wie während der Versammlung der Linken-Basisgruppe heraufbeschworen, sehe er nicht.
Ob es einen Fehlbetrag gebe, könne er nicht sagen. „Wir rechnen noch“, sagte er, bestätigte aber, dass es auf Vorschlag aus dem Stadtrat Überlegungen gebe, den Eigenbetrieb aufzulösen. Im Eigenbetrieb wird das Anlagevermögen der Luftkurort Arendsee GmbH verwaltet. „Diese Möglichkeit wird derzeit geprüft – auf steuerliche und rechtliche Machbarkeit“, fügte er an. Ja, diese Variante würde sich positiv auf den Ergebnishaushalt der Einheitsgemeinde auswirken, räumte er auf Anfrage ein.
Auf dem Betriebskonto befinden sich rund 500 000 Euro aus Abschreibungen und Rechnungsgutschriften.