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Wiedersehen Nach 51 Jahren wieder in Salzwedel

Es war ein Wiedersehen der besonderen Art, das Eva-Maria Jasarevic und Johanna Koch am Freitag in Salzwedel erlebt haben.

Von Malte Schmidt 20.10.2016, 12:55

Salzwedel l Es ist 12.20 Uhr am vergangenen Freitag, als sich die Türen des Regionalzuges, der aus Richtung Uelzen den Bahnhof in Salzwedel erreicht hat, öffnen. Voller Freude schließen sich Eva-Maria Jasarevic und Johanna Koch in die Arme. 51 Jahre ist es her, dass sie dazu Gelegenheit hatten.

In Salzwedel groß geworden, lebte die heutige Neustrelitzerin viele Jahre in der Wallstraße – neben Eva-Maria Jasarevic. So lag es nicht fern, dass man zusammen Zeit verbracht hat und sich anfreundete. Nach der Schulzeit begann Johanna Koch mit einem Studium.

„Ich habe die zwei Jahre sehr genossen.“ Johanna Koch

Musik hat dabei für Johanna Koch immer eine große Rolle gespielt, ist sie doch Flötistin. „Nach dem Bau der Mauer waren viele Musiker weg“, weiß Koch noch ganz genau. Daraufhin wurden die Studenten, wie Koch weiter erzählt, in die Orchester geschickt. Eine Zeit, an die sie sich gerne zurückerinnert: „Es war 1963, als ich begonnen habe, im Stadtorchester als Flötistin mitzuwirken. Ich habe die zwei Jahre sehr genossen, die ich dort verbringen konnte“. Sie habe dadurch ganz viel gelernt und die nötige Routine bekommen, um als Berufsmusikerin bis heute tätig im Theater Neustrelitz zu sein. Sie weiß noch genau, dass man im Orchester jedes Musik-Genre musikalisch behandelt hat und viel unterwegs war. „Unter anderem in Arendsee zum Sommerkonzert, das immer sehr schön war.“

Familiär und nach dem Studium habe sie dann Salzwedel im Jahr 1965 verlassen, um sich in Neustrelitz ihr Leben aufzubauen, wo sie bis heute wohnt.

Dort erhielt sie auch im Jahr 2008 einen ganz besonderen Anruf. „`Rate mal, wer hier ist´, hat Eva am Telefon gesagt“, erinnert sich Johanna Koch. „`Du hast mir immer ein Lied namens ‚Ich habe mich in die Königin der Nacht verliebt‘ vorgespielt´, hat sie am Telefon gesagt, da wusste ich sofort, dass es Eva ist“, sagt Johanna Koch und lächelt.

„Ich habe die Namen ihrer Eltern gesehen.“ Eva-Maria Jasarevic

„Ich habe 2008 – es war ein heißer Sommer – auf einer Bank am Friedhof gesessen und mit einem Bekannten telefoniert. Als ich mich dann umgedreht habe, habe ich die Namen von Johannas Eltern gesehen und mich danach bemüht, an ihre Telefonnummer heranzukommen“, blickt Eva-Maria Jasarevic zurück. Irgendwann habe sie dann die Nummer erhalten und den Anruf getätigt. „Es ist etwas ganz Besonderes für mich, wieder in Salzwedel zu sein“, sagt Johanna Koch am vergangenen Freitag am Bahnhof. Sie freue sich besonders darauf, die Stadt zu erkunden. Eins wisse sie jedoch: „Es wird nicht der letzte Besuch in Salzwedel gewesen sein.“