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Schulden Verein Vigaro in Schwierigkeiten

Der Schönebecker Verein Vigaro hat knapp 14.000 Euro Schulden. Der Kreistag sprach sich jetzt für eine Stundung aus.

Von Olaf Koch 10.10.2015, 01:01

Schönebeck l Glück für den Schönebecker Verein Vigaro. Quasi in letzter Sekunde konnte die Kündigung eines Mietvertrages mit dem Salzlandkreis verhindert werden. Im nichtöffentlichen Teil des Kreistages lag das Papier auf den Tischen der Kreistagsmitglieder. Daraus geht hervor, dass der Verein offene finanzielle Beträge bis Oktober 2015 hat.

Ingesamt belaufen sich die Forderungen auf 13.880 Euro. Die Summe setzt sich im Einzelnen aus nicht erbrachtem Mietzins in Höhe von 12.132 Euro und fehlenden Abwassergebühren von 1748 Euro zusammen. Wie aus dem Papier weiter hervorgeht, gab es vor dreieinhalb Wochen ein klärendes Gespräch zwischen dem Verein Vigaro und dem Fachbereich IV des Landratsamtes. Dabei habe der Verein beantragt, die aufgelaufenen Schulden zu stunden und monatlich abzubauen. Die Gesamtsumme muss bei pünktlicher Bedienung der Forderung nebst Verzugs- und Stundungszinsen im März 2017 getilgt sein.

Die Ratenzahlungsvereinbarung sollte so formuliert werden, dass bei Verzug mit einer Rate der gesamte Betrag sofort zur Zahlung fällig ist und eine außerordentliche Kündigung des Mietverhältnisses ausgesprochen werden kann.

Der Landkreis wollte am Freitag auf Anfrage der Volksstimme keine Stellung zu diesem Vorgang nehmen. Pressesprecherin Alexandra Koch teilte lediglich mit: „Mit Vigaro e. V. konnte eine Einigung erzielt werden. Dies formulierte die Kreisverwaltung in einer Nachtragsvorlage. Über Einzelheiten zum bestehenden Vertragsverhältnis kann keine Auskunft erteilt werden.“

Was bei Lichte betrachtet ein wenig verwundert, denn die Stundung führt zu einer zeitweiligen Erhöhung des Liquiditätskredites des Salzlandkreises und dürfte über kurz oder lang sowieso im öffentlichen Haushalt auftauchen.

Wesentlich auskunftsfreudiger als der Kreis, weil sie offenbar nichts zu verbergen hat, antwortete Monique Krause von Vigaro auf die Fragen der Volksstimme. Sie bestätigte das finanzielle Problem. „Wir haben keine Ein-Euro-Jobber mehr, wir hatten kein Geld mehr und haben auch nirgends etwas bekommen“, macht die Chefin des Vereins die Schwierigkeiten in der zurückliegenden Zeit deutlich.

So hatte der Verein mit der eigenen Firma „Zauberküche GmbH“ den Zuschlag für die Mensa des Gymnasiums Staßfurt bekommen. „Doch leider erst zum 1. Juni dieses Jahres – viele Monate zu spät. Und dann kamen gleich noch die Sommerferien“, erklärt Monique Krause die Gründe, warum sie und ihre Mitarbeiter über Monate kaum Umsatz erwirtschaften konnten.

Doch dieses Tal haben Firma und Verein nun nach eigenen Aussagen überwunden. „Als das Schuljahr losging, kamen plötzlich auch wieder die Aufträge rein“, sagt die Leiterin des Vigaro-Vereins. Mehrere Grundschulen und Kindertagesstätten wurden Kunden.

Nach Meinung von Monique Krause ist die Kuh inzwischen vom Eis. Es werden wieder Umsätze gemacht, die sich rechnen. Die Finanzen müssen offensichtlich besser sein, denn: Die Zauberküche GmbH will sich erweitern. Derzeit sind in dem Unternehmen neun Mitarbeiter in der Küche beschäftigt und vier Fahrer.