Kaninchen und Federvieh gehören zusammen

Plötzky l 61 Kaninchen, 84 Tauben, zehn große Hühner und 19 Zwerghühner: Das ist das Ergebnis der Ausstellung vom Wochenende im Bürgerhaus Plötzky. Die 18 Mitglieder des Kleintierzüchtervereins G 910 Plötzky und Umgebung haben ihre züchterischen Ergebnisse des Jahres gezeigt. Warum dabei 46 Zwerghühner weniger als im Vorjahr in den Käfigen standen, erklärt Vereinsvorsitzender Sascha Hillmer: „Die Tauben und Hühner sind noch in der Mauser.“ Die Federn müssen also erst noch vollständig nachwachsen.

Doch Sascha Hillmers Augenmerk liegt gerade auf seinen Kaninchen der Sorte Zwerg-Rexe havanna-farben. Der 32-Jährige ist einer von nur fünf Züchtern dieser Art in Deutschland. „Einfach kann jeder, es muss immer etwas extravagantes sein“, erklärt Sascha Hillmer mit einem Schmunzeln. Und räumt ein, dass er die genaue Anzahl der Tiere auf seinem Hof in Plötzky gar nicht weiß. „Das ist eben meine kleine Ranch.“ Der gelernte Techniker in Garten- und Landschaftsbau will mit den ‚Havanna-Kaninchen‘ an der Landesausstellung in Magdeburg teilnehmen.

„Deswegen ist es wichtig, dass unsere Ortsschau vor den ganzen anderen Schauen ist“, erklärt Hillmer. So könne man nämlich mit dem Urteil des Preisrichters schon mal auswählen, welche Tiere zu den anderen Schauen mitkommen. Sascha Hillmer ist Vize-Vereinsmeister und hat sehr gute Bewertungen in punkto Kaninchen eingeheimst. Wie schwierig so eine Bewertung ist, weiß er aus eigener Erfahrung. Der Züchter macht gerade eine Ausbildung zum Preisrichter. „Das dauert vier Jahre und man ist fast jedes Wochenende unterwegs“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Doch Sascha Hillmer hat dieses Hobby einfach mit in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater ist eines der Gründungsmitglieder im Plötzkyer Verein. 1981 hat Hans-Georg Hillmer den Verein mit ins Leben gerufen. „Wir waren mit der erste Kleintierzüchterverein, der die Sparten Kaninchen und Geflügel vereint hat.“

Zu DDR-Zeiten seien es sogar mal mehr als 30 Vereinsmitglieder gewesen. Doch mit den aktuell 18 Mitgliedern ist Hans-Georg Hillmer zufrieden. Der 68-Jährige ist mit seinen großen Hühnern, der Art Amrocks gestreift, angetreten. „Die habe ich mir schon ganz zu Anfang im Katalog ausgesucht, weil es damals hieß, dass sie mehr als 200 Eier im Jahr legen“, erinnert sich der Züchter zurück. Das mit den vielen Eiern sei heute nicht mehr so. „Jetzt wird mehr auf Schönheit gezüchtet“, erklärt Hans-Georg Hillmer.

Mit dem Aussehen seiner Tiere ist er zufrieden, ein Huhn soll dem Preisrichter zufolge noch ein bisschen mehr an Gewicht zulegen. „Das ist auch noch jung“, begründet Hillmer. Und fügt mit einem Schmunzeln an: „Ich habe meine Erfahrungen zur Genüge gemacht und wenn ich finde, das Tier sieht top aus, dann ist es auch top.“ Damit auch der Nachwuchs Erfahrungen in Sachen Zucht sammelt, gab es am Sonnabend extra ein Forum zu dem Thema für junge Gäste. Auch Schönebecks Bürgermeister Bert Knoblauch schaut bei der Ausstellung vorbei und lobt diese Idee: „Es ist so wichtig, die Jugendlichen für etwas zu begeistern.“