1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Wohnungen für Flüchtlinge werden noch gesucht

Stadtrat Wohnungen für Flüchtlinge werden noch gesucht

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch antwortete im Stadtrat auf Fragen zur Flüchtlingsproblematik.

Von Julia Schneider 07.11.2015, 00:01

Schönebeck l Nach dem aktuellen Stand der Flüchtlingszahlen in Schönebeck und damit einhergehenden Fakten hat sich Stadtrat Reinhard Banse (FDP/Rettet die Altstadt) bei der jüngsten Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend im Dr.-Tolberg-Saal erkundigt. „Laut Aussage der Volksstimme wurden in Schönebeck in der Gemeinschaftsunterkunft der ehemaligen Schifferschule derzeitig 104 Asylsuchende untergebracht“, zitierte Reinhard Banse und wollte von der Stadtverwaltung wissen: „Können diese Aussagen aktuell bestätigt werden, gibt es Tendenzen zu den Flüchtlingszahlen und wurden schon Überlegungen angestellt, Flüchtlingsfamilien in leer gezogenen Wohnungen, unter anderem der Städtischen Wohnungsbau GmbH (SWB), unterzubringen?“

Insgesamt leben derzeit 411 Flüchtlinge in Schönebeck, von denen 104 tatsächlich in der Flüchtlingsunterkunft, der ehemaligen Schifferschule in Frohse, untergebracht sind, antwortete Schönebeckes Oberbürgermeister Bert Knoblauch. „Die übrigen Flüchtlinge sind dezentral in Wohnungen untergebracht, viele hat die SWB zur Verfügung gestellt, aber auch etliche private Wohnungsanbieter“, erklärte er. Ob auch die Wohnungsgenossenschaften Wohnraum zur Verfügung gestellt haben, vermochte Bert Knoblauch spontan nicht zu sagen, sie seien seines Wissens aber mit dem Salzlandkreis im Gespräch gewesen. Generell sei die Unterbringung von Flüchtlingen Sache des Landkreises, daran erinnerte der Oberbürgermeister nochmals. Trotzdem kenne er die Flüchtlingszahlen, die Tendenz sei noch immer stark steigend. Seien anfangs monatlich rund 90 Flüchtlinge im Salzlandkreis angekommen, seien es im November bereits etwa 500 gewesen, für den Dezember werden rund 680 erwartet. Gerade deshalb rufen der Salzlandkreis und unterstützend auch die Stadt weiterhin Privatvermieter dazu auf, ihren Wohnraum für Flüchtlinge anzubieten. Als Mieter würde der Kreis auftreten.

Reinhard Banse fragte außerdem nach der Unterbringung von Flüchtlingskindern in Kindergärten und Schulen. „Derzeit sind etwa 30 Kinder in unseren Schulen untergebracht“, erläuterte Bert Knoblauch. Auch in den Kitas würden Kinder von Flüchtlingen betreut werden, die genaue Zahl konnte das Stadtoberhaupt aus dem Kopf allerdings nicht nennen.

Obwohl die Flüchtlingsfrage komplett dem Kreis zufalle, versuche die Stadt, eng mit diesem zu kooperieren, verriet Bert Knoblauch. Anfragen und Wohnraumangebote können deshalb auch an Schönebecks Stadtverwaltung gestellt werden. Ausdrückliches Lob sprach Bert Knoblauch in seiner Antwort auch an private Inititatoren aus, die es in Schönebeck zuhauf gebe. Sie helfen Flüchtlingen, beispielsweise beim Erlernen der deutschen Sprache.