Bördeland Barrierefrei ins Amt

Nach der ersten Einbahnstraße gibt es nun in Bördeland auch einen gläsernen Fahrstuhl, der gleich drei Etagen miteinander verbindet.

Von Olaf Koch 06.01.2016, 10:32

Biere l Nun, nicht alle Bürger der Gemeinde sehen die Vorteile des Fahrstuhles. Erst unlängst, so erzählt es Bürgermeister Bernd Nimmich (SPD), habe eine Einwohnerin mit deutlichen Worten ihre Meinung zum Besten gegeben. „Ein Einzelfall“, so Bernd Nimmich im Gespräch mit der Volksstimme. „Die Mehrheit der Bürger findet den Aufzug für eine moderne Verwaltung passend“, so Nimmich. Damit ist Bördeland der Stadt Schö- nebeck wieder einen Schritt voraus: In der Elbestadt wird seit Jahren ohne Lösung darüber diskutiert, einen behindertengerechten Zugang am alt- ehrwürdigen Rathaus zu schaffen.

In Biere zumindest dürften die Tage bald gezählt sein, dass Behinderte und ältere Bürger, die die Treppen nicht bewältigen können, nur mit Probleme in die Verwaltung kommen. So wurde mit Baubeginn im Spätherbst damit begonnen, den Außenaufzug anzubringen. Dieser ist – wie auf dem Foto zu erkennen – an der Ecke des alten Schulgebäudes angestellt worden. „Bevor das richtig losgehen konnte, mussten wir innerhalb des Hauses Baufreiheit schaffen“, berichtet Bauamtsleiter Georg Skorsetz.

Dabei mussten die Mitarbeiter der Verwaltung einen nicht unerheblichen Aufwand betreiben: Büros wurden geteilt, Zwischenwände neu gezogen und Durchbrüche geschaffen. Für das eigentliche Gerüst des Fahrstuhles mussten im Boden eine feste Bodenplatte gegossen werden. Im vergangenen Monat erfolgte nun die Montage des Außenfahrstuhles. Die Arbeiten sind nach Aussage des Bürgermeister abgeschlossen. „Wir warten jetzt noch auf die Experten vom TÜV, die den Fahrstuhl abnehmen müssen. Erst danach können wir ihn freigeben und nutzen“, freut sich Bernd Nimmich.

Nach aktuellen Kostenrechnungen beläuft sich die Maßnahme zur Barrierfreiheit auf nun 85 000 Euro. Rund 75 Prozent der Summe wurden gefördert.

Damit ist nun ein Großteil der Verwaltung sehr gut erreichbar – so unter anderem das Einwohnermeldeamt, das Standesamt, das Bürgerbüro mit dem Bürgermeister, das Bauamt, die Wohnungsverwaltung, die Finanzabteilung und das Friedhofswesen.

Für die Bördeländer ist der Anbau nur ein erster Schritt. Sie schauen bereits auf das alte Verwaltungsgebäude nebenan, in dem sich das Ordnungsamt, das Trauzimmer und der Große Sitzungssaal befinden. Außerdem sind dort auch die Regionalbereichsbeamten der Polizei untergebracht.