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Fördermittel Millionen-Lichtblick für die Ruderer

Nach dem verheerenden Hochwasser von 2013 können die Schönebecker Ruderer den Ersatzneubau ihres Vereinshauses angehen.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 15.02.2016, 20:41

Schönebeck l Jede Katastrophe sollte als Chance gesehen werden - frei nach diesem Motto haben die rund 80 Mitglieder der Abteilung Rudern des Schönebecker Sportclubs (SSC) in den vergangenen zwei Jahren unermüdlich um ihren Sport gekämpft. Gekämpft deshalb, weil ihr Bootshaus am Buschweg 2013 in Folge des verheerenden Hochwassers komplett unter Wasser stand und demzufolge stark beschädigt wurde. Zwei Jahre hat es nun gedauert, dass sie erstmals ein helles Licht am Ende des Tunnels sehen.

„Es ist nicht einfach Sportler und junge Menschen an einen Verein zu binden, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen“, sagt Carsten Manzke, Leiter der Abteilung Rudern. Gemeint sind die Bedingungen vor Ort. Allein dass dem Bootshaus durch ein Gutachten der wirtschaftliche Totalschaden bescheinigt wird, sagt Einiges. „Wir mussten schon alle Geräte des Kraftraumes aus eigener Kraft erneuern“, blickt er zurück. Denn das Training der Wassersportler findet eben nicht nur auf der Elbe statt. Die Heiz- und Wasseranlage ist eher notdürftig repariert. „Früher haben wir zum Beispiel eine Art Feriencamp hier draußen organisiert“, sagt er. Seit 2013 ist das Geschichte. „Mit nur einer Dusche können hier nicht 40 Kinder übernachten“, erklärt er.

Das sind nur einige Beispiele, wie der Alltag der Ruderer seit dem letzten Hochwasser beeinträchtigt wird. Seither haben sie gemeinsam mit der Stadt an einer Lösung gearbeitet. Zwischenzeitlich war der Umzug auf die Salineinsel im Gespräch - doch am Ende wäre das zu teuer und unpraktisch geworden. Seit Montag steht es schwarz auf weiß auf dem Papier: Die Schönebecker Ruderer erhalten einen Ersatzneubau am alten Standort am Buschweg. 1,7 Millionen Euro werden dafür aus dem Fonds der Aufbauhilfe Hochwasser 2013 zur Verfügung gestellt. Die Fördermittelübergabe übernehmen Sportminister Holger Stahlknecht und der Chef der Investitionsbank Manfred Maas am Montagnachmittag persönlich.

„Sie sollen sich nicht nur auf dem Wasser wohl fühlen, sondern auch in ihrem Vereinsheim“, sagt der Minister bei der Gelegenheit. Jedoch sei das Inventar für den Neubau nicht in den bewilligten 1,7 Millionen Euro inklusive - die Finanzlücke soll rund 71 000 Euro groß sein. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir das noch über Spenden realisieren können“, sagt Holger Stahlknecht. Dass die Schönebecker Ruderer nicht einzigen Sportler sind, die vom Hochwasser 2013 beeinträchtigt wurden, macht Manfred Maas deutlich, als er sagt, dass landesweit 43,28 Millionen Euro für 216 Sportstätten ausgereicht worden.

Für die Schönebecker jedenfalls ist der Fördermittelbescheid nun Grund genug für Freude und Hoffnung. „Wir haben schon einige Mitglieder verloren“, sagt Carsten Manzke. Die vergangenen zwei Jahre ohne richtige Trainingsbedingungen und mit dem Bangen um die Förderung haben an allen Sportlern genagt. Rund 80 Frauen, Männer und Kinder gehören heute zu seiner Abteilung.

Einen langen Atem müssen die Sportler trotzdem noch beweisen. Der Neubau wird wohl frühestens in anderthalb Jahren fertiggestellt sein.