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Tiergehege Wartenberg wird Kinderstube

Im Tiergehege auf dem Wartenberg gibt es Nachwuchs. Ein kleines Schaf sowie viele kleine Ziegen haben das Licht der Welt erblickt.

Von Thomas Höfs 15.02.2016, 02:06

Calbe l Die letzten Wochen waren aufregend auf dem Wartenberg. Viele Tiere haben in den vergangenen Tagen Nachwuchs bekommen. Besonders bei den westafrikanischen Zwergziegen ging es Schlag auf Schlag, sagt Tierpflegerin Anja Heine. Zwölf kleine Ziegen haben die vergangenen Tage im Tiergehege bereits erlebt. Und es wird in den kommenden Tagen noch mit weiterem Nachwuchs gerechnet. Noch eine weitere Ziege ist schwanger. „Die Geburt kann nicht mehr lang auf sich warten lassen“, ist sie überzeugt.

Nur vier Monate dauere die Tragezeit für die kleinen Ziegen. Dann sind die Tiere weit genug entwickelt, um ihr Leben außerhalb des Mutterleibs fortzusetzen. Die ersten Tage verbringen die Tiere sicher im kleinen Stall neben dem Streichelgehege, in dem die Ziegen sonst frei laufen.

Die Kinder lieben die kleinen Ziegen, die geduldig die Kinderhände ertragen und neugierig auf jeden Besucher sind. In den ersten Tagen nach der Geburt des Nachwuchses gönnt Anja Heine den Tieren eine Ruhepause. In den dick mit Stroh ausgelegten Ställen können die Kinderziegen die Welt erkunden. Kaum geboren, dauere es nicht lange, bis die Ziegen auf ihren Beinen stehen. Sieht die Fortbewegung zunächst noch staksig aus, gewöhnen sich die Kleinen schnell an die Koordination der eigenen Beine. Zwei Tage später beginnen sie bereits zu springen, schildert sie. Neugierig beschnüffeln sie jeden Besucher in ihrem Gehege.

Lange werden sie allerdings nicht auf dem Wartenberg bleiben. Sobald sie nicht mehr auf die Milch der Mütter angewiesen sind, um weiter zu wachsen, werden sie abgegeben, schildert sie. Das Interesse an den kleinen Ziegen ist groß, bestätigt Anja Heine. Die meisten Tiere seien bereits vergeben. Deshalb haben die kleinen Vierbeiner auch keine Namen erhalten. Das sollen die neuen Besitzer übernehmen, meint sie.

Besucher, die momentan den Wartenberg aufsuchen, können mit etwas Glück einen Blick auf den Nachwuchs erhaschen. Wenn der Andrang nicht so groß ist und etwas Zeit ist, lässt Anja Heine die Besucher auch mal in die Kinderstuben der Ziegen schauen.

Gleich gegenüber von den Ziegen läuft ein kleines Schaf mit seiner Mutter durch das Gehege. Das Schafskind ist ebenfalls erst einige Tage alt. Noch etwas staksig läuft es neben den großen Tieren her. „Das war das erste Kind von unserer Ewa“, sagt Anja Heine. Bei der Geburt habe sie etwas nachhelfen müssen, damit der Kleine es auch schaffe, erzählt sie. Nun erfülle es sie aber mit Glück, Kind und Mutter so zufrieden zu sehen. Noch hat der Kleine keinen Namen. Eumel, nenne sie ab und zu das Tier. „Wir suchen noch“, erklärt sie. Ein deutscher Name solle aber sein, weil die Schafe alle historische Namen trügen.

Obwohl sich am Sonnabend schon der Frühling mit viel Sonne zeigt, ist die Besucherzahl auf dem Wartenberg überschaubar, staunt sie. Nur ein paar Familien nehmen den einige Kilometer langen Weg von Calbe auf den Wartenberg an diesem Tag auf sich. Die Kinder freuen sich dabei vor allem auf den Kontakt zu den Tieren.

In den Gehegen macht sich bereits Frühlingsstimmung breit, wenn die Sonne sich zeigt. Zu hören ist dies vor allem bei den Wellensittichen. Die bunten Vögel zwitschern und kreischen und übertönen das ganze Gelände. Die Tiere spüren den beginnenden Wechsel der Jahreszeit mit der immer höher steigenden Sonne und der damit verbundenen Wärme.

Bis die kleinen Flieger allerdings für Nachwuchs sorgen, dauere es noch eine Weile. Gibt es ausreichend Nistmaterial, werden sich aber ebenso die Wellensittiche vermehren, schildert die Tierpflegerin.

Ein Besuch auf dem Wartenberg lohnt sich dennoch zu jeder Jahreszeit. Drei Pferde, zwei Esel, zehn Ziegen sowie vier Schafe beherbergt das Tiergehege. Daneben gibt es noch Wellensittiche und Kaninchen und Meerschweinchen zu bestaunen. Einen Eintritt müssen die Besucher nicht bezahlen. Kostenlos ist der Besuch für alle.

Nur an die Hinweisschilder sollten sich die Besucher halten und die Tiere nicht füttern, verweist sie. Auch wenn es in der Regel sehr gut gemeint ist, schade den Tieren oft mitgebrachtes Futter, wie die Pfleger in der Vergangenheit bereits öfter erlebten. Rundum versorgt werden die Tiere von den Pflegern auf dem Wartenberg. Zusätzliches Futter benötigen sie nicht. Für die Tiergesundheit sei es außerdem besser, nichts zu geben, sagt sie.