1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Einweihung kollidiert mit Fußballspiel

Ringheiligtum Einweihung kollidiert mit Fußballspiel

Mit einem Volksfest soll am 21. Juni die Nachbildung der Kreisgrabenanlage Pömmelte offiziell eröffnet werden.

Von Ulrich Meinhard 22.02.2016, 18:21

Pömmelte l Das bereits zugängliche „Ringheiligtum Pömmelte“, so der offizielle Name, soll jetzt noch einen Aussichtsturm bekommen, um die Anlage auch aus erhöhter Perspektive betrachten zu können. Darüber ist während der jüngsten Sitzung des Kreisentwicklungs-, Bau- und Umweltausschusses in Bernburg seitens der Verwaltung unterrichtet worden. Die Uhrzeit allerdings steht noch nicht fest. 18 Uhr war geplant - aber just zu diesem Zeitpunkt spielt die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich.

Bis dahin muss noch einiges gerichtet werden, nicht nur die Uhrzeit. Wie Verwaltungsmitarbeiter Büttner informierte, stehe im Frühjahr die Übergabe der neuen Start- und Landebahn des Flugplatzes Zackmünde an, der extra wegen der Kreisgrabenanlage verlegt werden musste. Aufgrund des Flugplatz-Leuchtfeuers stand die Realisierung des Aussichtsturmes auf der Kippe. Diesbezügliche Fragen seien nun geklärt, hießn es. Der bei einem Wettbewerb auserkorene Turm kann gebaut werden: er misst acht mal acht Meter und 9,50 Meter in der Höhe. Er soll aus Holz gebaut werden, stabilisiert von einem Stahlgerüst. Kostenpunkt: 322 000 Euro.

Für die sachkundige Bürgerin Jutta Röseler ist das viel zu viel Geld. Die Bauingenieurin ist überzeugt, dass sich ein Holzturm auch für deutlich weniger Geld realisieren lasse (siehe auch nebenstehenden Artikel) . Der Ausschuss-Vorsitzende Gunnar Schellenberger (CDU) zweifelt hingegen nicht an der Plausibilität der Ausschreibungsunterlagen.

„Den Termin 21. Juni zu halten, wird für uns sportlich“, räumte Büttner ein. Geplant ist auch noch ein Radweg von Schönebeck aus bis zur Anlage, der mit Kosten von 240 000 Euro zu Buche schlägt. Über das Programm Leader werde zudem geprüft, ob ein Radweg von Barby aus realisiert werden kann, ergänzte Schellenberger.

Ungeklärt ist noch, wer das Ringheiligtum betreiben und vermarkten soll. Das könne entweder der Salzlandkreis als Bauherr selbst angehen, oder aber der Förderverein des Kreismuseums übernimmt diese Aufgaben. Die Ausarbeitung eines Marketingkonzeptes sei bereits an eine externe Firma übergeben, sagte Fachbereichsleiter Tilo Wechselberger. Er berichtete auch von einer Steuerungsgruppe, die am 28. Januar erstmals getagt habe. Hier sei die Idee angesprochen worden, dass Dr. André Spatzier, der einstige Ausgrabungsleiter, Gästeführer schulen soll. Das Marketingkonzept soll Ende Mai vorliegen. Es sollen künftig auch explizit Schulen angesprochen werden. Laut Gunnar Schellenberger gibt es nach einigem Hin und Her mit geldlichen Zuweisungen (Lotto Toto hatte sich zurückgezogen) jetzt keine Finanzierungslücke mehr, da etwa die Kloster Bergesche Stiftung als Sponsor gewonnen werden konnte.