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Ortschaftsrat Frage nach dem Sinn eines Radweges

Der Ortschaftsrat Barby hinterfragt die Sinnhaftigkeit des geplanten Radweges vom Ringheiligtum Zackmünde nach Schönebeck.

05.04.2016, 16:11

In dem Brief heißt es: „Mit großer Verwunderung erfuhren wir aus den lokalen Medien vom Vorhaben des Salzlandkreises, einen zusätzlichen Radweg von der Kreisgrabenanlage ‚Ringheiligtum‘ bei Zackmünde nach Schönebeck zu errichten. Bekanntlich ist die Anlage radtouristisch aus Richtung Schönebeck längst erschlossen. Ein hochwertiger Radweg führt auf der Deichkrone von Schönebeck aus über Zackmünde Richtung Glinde. Radfahrer müssen lediglich die Landesstraße 51 kreuzen, um über die neue Ortsdurchfahrt Zackmünde die Kreisgrabenanlage zu erreichen.

Warum also ein zweiter Weg?

Diese Frage drängt sich umso mehr auf mit der Tatsache, dass von Seiten der Stadtverwaltung Barby, der Einwohnerschaft von Barby und Pömmelte sowie unzähligen Radtouristen seit Jahren der Bau eines Radweges zwischen beiden Ortschaften gefordert wird. Sowohl von Pömmelte (ländlicher Weg) als auch von Glinde (Radweg auf dem Deich) ist ein Erreichen der Anlage für Radfahrer gefahrlos und bequem möglich.

Zwischen Barby und Pömmelte klafft jedoch eine rund fünf Kilometer lange Lücke. Beim Land angestrengte Hoffnungen über einen straßenbegleitenden Radweg liefen immer wieder ins Leere.

Von der Stadt Barby initiierte Bau-Bestrebungen wurden und werden durch die Kommunalaufsicht Riegel vorgeschoben auf Grund der dauerhaft angespannten Haushaltslage.

Dabei ist es die Ortschaft Barby, in deren Gemarkung der Saaleradweg endet, und an der der Elberadweg - gerade erneut zum beliebtesten Radfernweg Deutschlands gekürt - unmittelbar vorbeiführt. Welche Radtouristen, wenn nicht die vielen vom Elbe- und Saaleradweg, will der Landkreis zur historischen Sehenswürdigkeit „Ringheiligtum“ locken? Wie sollen diese den Weg nach Zackmünde finden? Entlang einer stark von Lkw-Verkehr frequentierten Landesstraße?

Wohl kaum.

Darüber hinaus muss es sich für die vielen Kleingärtner sowie Besucher des FKK-Vereins wie Hohn und Spott anfühlen, wenn ihnen ein sicherer Radweg entlang der L 51 zu ihren Gartenanlagen bzw. ihrer Freizeiteinrichtung verwehrt bleibt. Nur wenige Kilometer entfernt soll jedoch ein zweiter Radweg parallel zu einem bereits bestehenden errichtet werden. Ebenso denken und fühlen werden die Einwohner der Ortschaft Pömmelte, denen der gefahrlose Weg mit dem Fahrrad in die Ortschaft Barby zu Arzt, Apotheke, Verwaltung oder Supermarkt unmöglich bleibt. Das Argument, es sei kein Geld vorhanden, kann da wohl kaum herangezogen werden.

Als gewählte Vertreter der Ortschaft Barby fordern wir jetzt ein Umdenken. Eine Radweg-Verbindung zwischen Barby und Pömmelte muss her. Die rund 240 000 Euro, die der „Parallelweg“ kosten soll, wären nicht nur aus unserer Sicht ein guter Grundstock für eine Anbindung an den Elbe- und Saaleradweg. Die Verwaltung und der Barbyer Stadtrat haben ihren Beitrag geleistet, sind bereits vor Jahren in planerische Vorleistungen gegangen und haben Geld aus der Investpauschale für das Radweg-Projekt im Haushalt reserviert. Doch dieser Betrag wird bei Weitem nicht ausreichen.

Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie Vernunft walten und denken Sie um. Oder möchten Sie unseren Einwohnern und den vielen Radtouristen erklären, warum sie vom ‚Ringheiligtum‘ abgehängt bleiben sollen?“