Änderung Salzer Straße einspurig

Änderung in der Salzer: In der Einbahnstraße wird die linke Fahrspur weggenommen und zu einem entgegengesetzten Fahrradweg umgestaltet.

Von Olaf Koch 19.04.2016, 17:46

Schönebeck l Als Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) das Projekt in der Bürgerversammlung Altstadt kürzlich vorstellte, folgte seinen Worte gespenstische Ruhe. Erst nach einiger Zeit und des eigenen Vorstellens, was das jetzt konkret bedeutete, murrten die ersten Bürger. Die Stadt plant, die Verkehrsführung in der Salzer Straße zu verändern – fahrradfreundlich.

Die zweispurige Einbahnstraße in Richtung Salztor soll die linke Fahrbahn verlieren. Dies, so der Oberbürgermeister, werde vom Bahnbrückenthal aus geschehen. „Von dort aus gibt es zwei Fahrspuren, die linke wird später ein separate Linksabbiegerspur werden“, berichtete er.

Während die rechte Spur weiter die Fahrbahn der Autos bleiben wird, soll die linke optisch abgegrenzt zur entgegengesetzten Fahrradspur werden. „Wir haben damit in der Maxim-Gorki-Straße sehr gute Erfahrungen gemacht“, betonte der Oberbürgermeister. Fahrradfahrer in Richtung Salztor sollen weiterhin die Fahrbahn nutzen.

Mit diesem Vorhaben, das vorbehaltlich der Finanzierung Ende dieses Jahres beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres umgesetzt werden soll, setzt die Stadt einen Vorschlag einer Arbeitsgruppe um. Die breit aufgestellte Gruppe „Rad“ mit Vertretern der Polizei, Händler, Stadträte, des Salzlandkreises, ADFC und Stadtverwaltung stützte sich bei ihrem Konsens unter anderem auf fachgutachterliche Untersuchungen eines Verkehrsplaners. Grundlage dieser wiederum waren der Flächennutzungsplan 2008 und der Verkehrsentwicklungsplan, in denen die Konzeptidee der neuen Verkehrsführung in der Salzer Straße geboren wurde, und die auch im Bauausschuss beraten wurde.

Hintergrund für diese Entscheidung ist ein Radwegeschluss, der es ermöglichen soll, dass Radfahrer aus Richtung Nordosten weiter durch die Innenstadt in Richtung Südwesten fahren können. Das machen die Radler nach Erfahrungen der Ordnungs- und Sicherheitsexperten jetzt schon – nämlich entweder auf dem Fußweg und direkt entgegengesetzt des Verkehrs auf der Fahrbahn. „Das ist der Grund, warum wir in dieser Frage tätig werden wollen“, so Bert Knoblauch, der hinzufügte, dass mehrere Varianten in der Diskussion waren und es einen Kosten- und Nutzenvergleich gab. Einen gesonderten Ratsbeschluss wird es zur Änderung der Verkehrsführung nicht geben.

Ekstatischen Beifall gab es in der Bürgerversammlung für diese Idee nicht gerade. Im Gegenteil: Die Kritik überwog. So wurde unter anderem von Einwohnern drauf verwiesen, dass Autos, die die linken Parktaschen nutzen, den Radweg kreuzen müssen. Außerdem würde sich der Verkehr stauen, vor allem dann, wenn Lieferfahrzeuge auf der Fahrbahn stehen. Auch die Frage nach dem vor Jahren schon einmal angedachten sicheren Radweg hinter der Häuserzeile parallel zur Salzer Straße wurde nochmals angesprochen.