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Fußball-Fusion Zwei Trainer nehmen Brisanz

Nicht nur die Fusion der beiden Sportvereine zu Union 1861 Schönebeck ist auf den letzten Metern, sondern auch die der Abteilung Fußball.

Von Olaf Koch 22.04.2016, 18:16

Schönebeck l Wenn der Geschmack des Bieres ein Zeichen dafür ist, wie weit die Fusion der Abteilungen Fußball der beiden großen Sportvereine vorangeschritten ist, dann muss es schon ziemlich dem Ende zugehen. „Inzwischen schmeckt das Bier wieder nach den Treffen der Arbeitsgruppe ‚Fusion Fußball‘“, berichtet Werner Malchau der Volksstimme.

Ihm wurde eine ganz spezielle Aufgabe von der Führungsebene des Schönebecker Sportclubs (SSC) und des Schönebecker Sportvereines (SSV) übertragen: Als Externer, Malchau ist Mitglied bei SV Pädagogik Schönebeck, soll er ohne Vorurteile und ohne Befindlichkeiten die beiden Abteilungen Fußball der fusionierten Sportvereine zusammenführen. Keine leichte Aufgabe, wie er gestern im Gespräch mit der Volksstimme berichtete. Denn nicht immer und überall spürt er die volle Unterstützung.

Im Großen und Ganzen aber konnte Werner Malchau einen Konsens erzielen. Mit viel Geschick agiert der frühere Lehrer, der zudem schon in anderen Vereinen krisenhafte Probleme lösen konnte. „Es ist vor allem die Kommunikation, die sehr wichtig ist“, berichtet er. Bei seiner Bestandsanalyse fand er in beiden Vereinen eine stark ausgeprägte Fußballabteilung vor. Insgesamt gibt es 400 aktive Kicker, darunter 200 Kinder und Jugendliche. „Beide Fußballabteilungen haben ein großes Potenzial“, so Malchau.

Aus diesem Pool an Verantwortlichen und Spielern hat sich nun eine neue Abteilungsleitung gebildet. An der Spitze steht zunächst Werner Malchau, seine beiden Stellvertreter sind Dorian Reichelt und Stefan Schäfer. Ihnen sind weitere 13 Verantwortliche untergliedert.

Die 1. Fußballmannschaft werden, und das ist nicht unbedingt eine Überraschung, Michael Steffen (Trainer 1. Herren SSV) und Mario Katte (Trainer 1. Herren SSC) übernehmen. Mannschaftsleiter wird Jürgen Fleischer, Betreuer Jörg Biermann. „Ich denke, dass wir mit der Doppelbesetzung zunächst eine gewisse Brisanz aus der Diskussion nehmen“, betonte Werner Malchau. Zudem werden den Spielern bekannte Teambetreuer zur Seite gestellt, sie sollen als Kontaktpersonen fungieren.

Wesentlich schwieriger dürfte es jetzt werden, den Kader der Mannschaften zusammenzustellen. Nach ersten Planungen wird es eine 1. Herrenmannschaft mit 25 bis 28 Spielern geben. Sie wird in der Landesliga spielen. Die 2. Herrenmannschaft wird ebenso stark und spielt vermutlich in der Landesklasse. Wieder aufgegriffen wird die Idee einer 3. Herrenmannschaft, sie könnte sich in der Kreisliga oder Kreisklasse ansiedeln.

Über die konkrete namentliche Besetzung der Mannschaften von Union 1861 Schönebeck wollte Malchau noch nichts sagen. „Das ist zu früh, die Gespräche mit den Spielern sind bereits gelaufen beziehungsweise stehen noch an“, sagte er. Er geht aber insgesamt davon aus, dass es zur qualitativen Erhöhung des Spielniveaus kommen wird.

So gut wie abgeschlossen ist die Fusion der Nachwuchs-Teams. Dort steht der Kader so gut wie fest. Die Trainingszeiten liegen vor und müssen in Einzelfällen aber noch nachjustiert werden.

Nun ist auch eine Vorhersage eingetreten, die anfangs nie so recht jemand hören wollte: Mit der Fusion von Rot und Grün gibt es nicht nur Vereinsmitglieder, die mit dem Austritt drohten. Inzwischen, das bestätigt Werner Malchau, hat sich der neue Verein und vermutlich auch die fußballerisch starke erste Mannschaft herumgesprochen. So gibt es bereits Anfragen von Spielern von außen, die dort mitspielen möchten.