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Barrierefreiheit Rollschulsport macht Schule

Schüler der Christlichen Sekundarschule Großmühlingen/Barby sammelten beim Projekt „Rollstuhlsport macht Schule“ eigene Erfahrungen.

31.05.2016, 01:03

Von Thomas Linßner

Barby l „Der Begriff Behinderung gefällt uns eigentlich gar nicht. Richtig ist, dass Menschen mit Handicap oft Behinderungen im täglichen Leben erfahren müssen“, sagte Projektkoordinator Volker Möws, Sporttherapeut am Klinikum Bergmannstrost Halle. Um dafür ein Gefühl zu bekommen, machten die Sekundarschüler den Praxistest. Während ein Teil der Jugendlichen mit Rolli-Fahrer Mathias Sinang in der Grundschul-Turnhalle Rollstuhlsport und -basketball betrieben, erschlossen die anderen mit Volker Möws fahrend für sich die Stadt. Der Start war gleich zu Beginn nicht von Pappe.

„Wir fahren jetzt den Elbdamm hoch. Achtet darauf, dass euer Oberkörper nach vorne gerichtet ist“, kommandierte der Sporttherapeut. Die 15-Jährigen mussten sich ziemlich anstrengen, um die asphaltierte Deichauffahrt zu stemmen. Nahezu Überwindung kostete bei einigen die abschüssige Abfahrt, bei der der Rollstuhl mit den Händen gebremst werden musste.

Das nächste Hindernis offenbarte sich im Form einer ganz normalen Natursteinpflasterstraße. Es kostete Kraft, die Rollstühle über den Friesweg zu bewegen.

Ungleich einfacher war der Weg über das Gelände der Reha-Klinik, deren Ärztlicher Direktor Dr. Henner Montanus, die Schüler zu einem kurzen Gedankenaustausch begrüßte. Montanus ist auch Vizepräsident des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt (BSSA). Initiiert wurde der Projekttag vom Barbyer Michael Freiberg-Bleich, der sich von Berufs wegen mit Stadtplanungen auskennt.

Das Projekt „Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule“ steht Schülern ab Klassenstufe neun zur Verfügung. „Nachhaltige Projekte sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Verbandsarbeit. Durch eigene Erfahrungen können junge Menschen im Umgang mit Menschen mit Handicap sensibilisiert werden“, erläuterte BSSA-Geschäftsführerin Andrea Holz.

Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen nun in verschiedenen Unterrichtsfächern, wie Deutsch, Religion und Geografie aufgegriffen werden.