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Stadtsanierung „Geldturm“ bald zweites Rathaus?

Die Stadtverwaltung Schönebeck denkt über die Bebauung des Marktes Nr. 2 und die Zentralisierung der Verwaltung im Sparkassengebäude nach.

Von Olaf Koch 15.01.2017, 03:00

Schönebeck l Eigentlich ist es nur eine beiläufige Information. Als die Mitglieder des Bauausschusses diese Woche zu ihrer Sitzung zusammenkommen, offeriert Baudezernent Guido Schmidt den Stadträten eine Idee, auf die sie schon seit 2014 gewartet haben: Die Bebauung der Fläche des Marktes mit der Nummer 2 nimmt konkretere Formen an.

Diese Mitteilung war für die anwesenden Stadtratsmitglieder überraschend. Es herrschte aufmerksame Stille, als der Baudezernent im Ausschuss den gegenwärtigen Stand und die Möglichkeit der Zentralisierung der Verwaltung erläuterte. „Um es deutlich zu sagen: Das sind bisher nur unsere Planungen, es gibt noch keine konkreten Vorlagen dazu und irgendwelche Vorstellungen, wie die Gebäude aussehen sollen“, so Guido Schmidt, der den öffentlichen Teil der Bauausschuss-Sitzung nutzte, um die Ideen vorzustellen.

Demnach soll das Areal Am Markt 2 (Front und Hinterbereich) möglicherweise in einer sogenannten öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) bebaut werden. Dabei handelt es sich um eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Unternehmen der Privatwirtschaft in einer Zweckgesellschaft. Ziel ist die Arbeitsteilung, wobei der private Partner die Verantwortung zur effizienten Erstellung der Leistung übernimmt, während die öffentliche Hand dafür Sorge trägt, dass gemeinwohlorientierte Ziele beachtet werden. ÖPP ist in der Regel einem Miet- oder Pachtvertragsverhältnis ähnlich.

In diesem Zusammenhang unterrichtete Guido Schmidt darüber, dass die Salzlandsparkasse vorhabe, sich zu „verkleinern“. Dabei fasst das Unternehmen die neue Bebauung Am Markt 2 ins Auge. „Aber wie gesagt: Wir haben noch nicht über Geld und Raumkonzepte geredet. Wir als Verwaltung möchten die Stadträte nur darüber unterrichten, welche Ideen wir haben“, so der Baudezernent.

Damit die Sparkasse in dem „Geldturm“ an der Geschwister-Scholl-Straße keine Ruine hinterlässt, blicken die Rathausverantwortlichen gezielt auf dieses Gebäude, um die Verwaltung zu zentralisieren. „Das ist richtig“, bestätigte in einem Gespräch mit der Volksstimme Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch, der ebenfalls darauf verweist, dass die Planungen ganz am Anfang stehen.

Noch in diesem Monat will sich eine Gruppe der Verwaltung die Räumlichkeiten des sechsstöckigen Sparkassen-Hauses ansehen und prüfen, ob die Zimmer für eine öffentliche Verwaltung geeignet sind. Ein Sprecher der Sparkasse bestätigte die bisherigen Gespräche mit der Stadt und sagte der Volksstimme zu, in den nächsten Tagen weitergehende Informationen zuzuarbeiten.

Nach einer anfänglichen Skepsis im Ausschuss machte sich Zustimmung breit. Der Baudezernent machte deutlich, dass die Räte in den weiteren Prozess selbstverständlich einbezogen werden: erst mit einer Informations-, später mit einer Beschlussvorlage. Schon im nächsten Monat will die Stadtverwaltung erste Ergebnisse mitteilen.