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SEK-Einsatz Schüsse in Schönebeck: SEK nimmt Mann fest

Der mutmaßliche Täter (29) ist der Polizei nicht unbekannt. Seine Wohnung wurde durchsucht.

Von Olaf Koch 06.02.2017, 17:56

Schönebeck l Schüsse und Einsatz von Polizei-Spezialkräften in der Elbestadt: Die Polizei erhielt am Sonntag gegen 11 Uhr die Mitteilung, dass aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses in der Bahnhofstraße geschossen werde. „Zwei Zeugen informierten die Polizei über den Notruf. Daraufhin sind die Einsatzmaßnahmen eingeleitet worden“, sagte gestern auf Nachfrage der Volksstimme Grit Gollasch, Polizeikommissarin des Polizeirevieres Salzlandkreis in Bernburg.

Ob zu diesem Zeitpunkt Passanten gefährdet waren, die das Haus während der Schüsse passierten, muss jetzt noch untersucht werden.

Bei dem Bewohner der betroffenen Wohnung in der Nähe des Bahnhofes handelt es sich um einen polizeibekannten 29-jährigen Schönebecker, so die Polizei.

Durch den Bereitschaftsrichter wurde ein sofortiger Durchsuchungsbeschluss erlassen. „Da jedoch von einer erheblichen Gefahr für die eingesetzten Kräfte auszugehen war, wurde das Sondereinsatzkommando der Polizei angefordert“, informierte Grit Gollasch gestern weiter. Allein eine Einschätzung aus der Distanz, ob es sich um eine scharfe Waffe oder eine Schreckschusspistole handelt, ist nicht möglich. So muss die Polizei grundsätzlich von einer ernsten Gefährdungslage ausgehen.

Die Zwischenfälle in der Vergangenheit haben die Richtigkeit des Vorgehens der Spezialeinsatzkräften gezeigt. Im vergangenen Jahr wurde in Bayern ein Polizist von einem Reichsbürger erschossen.

Die Spezialkräfte konnten den Bewohner in der Schönebecker Bahnhofstraße anschließend widerstandslos und unverletzt in der Wohnung überwältigen und festnehmen. Er wurde einem Arzt vorgestellt, um eine Gefährdung anderer und für sich selbst, ausschließen zu können. „Eine solche Gefährdung konnte durch den untersuchenden Arzt nicht festgestellt werden“, so die Polizei gestern zur Volksstimme.

Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung wurde eine Schreckschusswaffe aufgefunden und sichergestellt. Außerdem konnte bei dem mutmaßlichen Täter Munition gefunden werden.

Ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde eingeleitet. Die Kriminalpolizei ermittelt nun.