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Alte Bilder Brückenkalender für Barby

Die Arbeitsgruppe für den Erhalt der Elbbrücke Barby verkauft auf dem Weihnachtsmarkt zum zweiten Mal einen „Brückenkalender“.

Von Thomas Linßner 16.11.2016, 19:30

Barby l Wenn am ersten Advent-Wochenende Weihnachtsmarkt in Barby ist, wird in der Verkaufsbude der „Arbeitsgruppe Elbbrücke“ der druckfrische „Brückenkalender 2017“ angeboten. Mitglied Jürgen Krebs stellte dafür historische Fotos zusammen. „Die äußerst positive Resonanz auf den Kalender 2016 veranlasste uns, wie bereits vor einem Jahr angekündigt, für 2017 anlässlich des Weihnachtsmarktes erneut einen Kalender herauszugeben“, so der Autor.

Das ältestes Bild wird im Monat Januar präsentiert: Die Ansichtskarte zeigt die Elbbrücke mit ihren im Tudorstil errichteten Türmen um 1900. Im Februar zieht eine preußische Güterzugdampflok die Waggons im Winter 1936 über die zugefrorene Elbe. Im Hintergrund sind die markanten Silos der Deutschen Maizena-Werke A.G. zu sehen.

Das Bild machte damals der Barbyer Fotograf Alfred Traute, der sein Atelier in der Breiten Straße hatte. Gestalterisch interessant: Der Dampf der Maizena-Werke zieht nach Osten, der der Lok in die Gegenrichtung nach Westen.

Jürgen Krebs ist mit 61 Jahren in einem Alter, in dem von ihm gemachte Bilder auch schon als „historisch“ gelten können. So ist im März die Regionalbahn Berlin - Wernigerode (um 1999) an fast der gleichen Stelle auf der Brücke zu sehen. Nun mit neuem Überbau von 1976 und der Weizenstärkefabrik Cargill im Hintergrund.

Freilich darf auch ein Foto von der am 12. April 1945 gesprengten Brücke nicht fehlen, die 1948 wieder eingeweiht wurde.

Ein seltenes Bilddokument stammt auch wieder von Jürgen Krebs: Drei Schubeinheiten der Deutschen Binnenreederei schippern versuchsweise Rumpfsektionen des Airbus A 380 von Hamburg nach Dresden zur Weiterverarbeitung.

Die wohl spektakulärste Zugfahrt lichtete Krebs am 3. Oktober 2003 im Barbyer Bahnhof ab. Da die Bahnanlagen dieser Strecke über keine Oberleitung verfügten, durchbrach Udo Lindenbergs „Sonderzug aus Pankow“ im Beisein von tausenden Schaulustigen im hiesigen Bahnhof eine extra aufgebaute „Frustmauer“. Sie bestand aus Styropor, so manch‘ Barbyer nahm ein Bruchstück als Souvenir mit nachhause.