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Bahn Schrille Töne an der Strecke

Die Bahn erneuert im Streckenabschnitt Gnadau-Bahnhof-Calbe die Gleisanlagen. Auffällig ist die aufwändige Sicherungstechnik an der Strecke.

Von Thomas Linßner 02.06.2017, 16:10

Gnadau/Calbe l Wenn sich ein Zug nähert, ertönt in dem Streckenabschnitt ein unüberhörbares Tonsignal, das durch Mark und Bein geht. Gleichzeitig blinken alle paar Meter gelbe Warnlampen wie wild. Ein ungeheurer Aufwand, da zuvor kilometerweise Kabel gezogen wurden und mobile Sicherheitstechnik aufgebaut werden musste.

„Diese Warnungen erfolgen sowohl akustisch durch Signalhörner als auch optisch durch Rundumleuchten“, bestätigt Erika Poschke-Frost von der DB-Pressestelle. „Das akustische Warnen muss für die im Baufeld befindlichen Beschäftigten gut wahrnehmbar sein. Deshalb liegt der Schallpegel auch über den der eingesetzten Baumaschinen.“

Es handelt sich um ein sogenanntes ATWS (Automatic Track Warning System), das entlang der gesamten Baustelle aufgebaut wurde. „Es warnt die im Baugleis Arbeitenden vor den Gefahren aus dem laufenden Bahnbetrieb im Betriebsgleis“, präzisiert Erika Poschke-Frost. Auf der zweigleisigen Strecke zwischen Gnadau und Calbe wird in der Regel in einem Gleis gebaut und auf dem anderen weiter Zugbetrieb gefahren. Was eine große Gefahr in sich birgt.

Die Einschaltung der ATWS -Anlage erfolgt automatisch bei Einfahrt eines Zuges auf dem Betriebsgleis in den festgelegten Sicherungsbereich des Baugleises. „Was wir dort installiert haben, ist für die Durchführung der Baumaßnahme zwingend erforderlich“, unterstreicht die Bahnsprecherin.

Mit den Baumaßnahmen sind einige Einschränkungen im Reiseverkehr verbunden. Die Regionalbahnen der Linie RB 48 Magdeburg–Calbe Ost–Bernburg fallen bis 1. Juli zwischen Magdeburg-Hauptbahnhof und Calbe (Ost) aus. Als Ersatz fahren Reisende in diesem Abschnitt mit den zeitnah verkehrenden Zügen anderer Linien oder mit den Ersatzbussen. Die meisten Regionalbahnen der Linie RB 48 Magdeburg–Calbe (Ost)-Bernburg werden an unterschiedlichen Verkehrstagen durch Busse ersetzt.

„Die Reisenden sollten unbedingt diese Änderungen bei ihrer Reiseplanung berücksichtigen, auch sich auf die längeren Fahrzeiten des Ersatzverkehrs einstellen, um Anschlusszüge zu erreichen“, betont Erika Poschke-Frost. Die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen sowie die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen seien im Ersatzverkehr nur eingeschränkt möglich.

Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es darüber hinaus an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Deutschen Bahn: 0180 6 99 66 33 sowie im Internet unter www.deutschebahn.com/bauinfos und www.bahn.de/reiseauskunft.