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Baumschnitt Calbe pflanzt 43 neue Bäume in diesem Jahr

In Calbe werden derzeit Bäume beschnitten. Gleichzeitig wird über Neupflanzungen nachgedacht.

Von Thomas Höfs 24.02.2016, 00:01

Calbe l Gut acht Meter über dem Boden kreischt die Kettensäge auf. Mitarbeiter des Calbenser Bauhofes machen sich an einer mächtigen Platane in der Breite zu schaffen. Alle paar Jahre muss der Bauhof die Pflanzen gründlich beschneiden. Neben dem Lichtraumprofil auf der Straße, das auch großen Fahrzeugen erlaubt ohne Baumberührung die Straße zu nutzen, dient der Rückschnitt auch dazu, den Anwohnern mehr Licht zu geben.

Auch wenn der Rückschnitt auf den ersten Blick rigoros aussieht, kommen die Bäume damit in der Regel klar. Die Bauhofmitarbeiter haben bei der Fahrt in die Baumkronen auch die Gelegenheit die Straßenbäume aus anderer Perspektive zu sehen. Manche Schäden an den Pflanzen lassen sich so auch besser entdecken.

Aus den verschiedensten Gründen mussten die Bauhofmitarbeiter insgesamt 37 Bäume im Stadtgebiet fällen, sagte gestern Bürgermeister Sven Hause. Allerdings werde die Stadt in diesem Jahr auch wieder viele neue Bäume pflanzen. In der Bahnhofstraße, der Schillerstraße sowie der Salzer-, Hospital- und Schloßstraße werden neue Bäume gesetzt. Dabei übersteigt die Zahl der Neuanpflanzungen die Zahl der gefällten Bäume, hob der Bürgermeister hervor. Je nach Baumbestand werde die Stadt zum vorhandenen Bestand passende Bäume setzen. Insgesamt will das Rathaus für die neuen Bäume rund 4000 Euro ausgeben, sagte der Bürgermeister. Tolle Frühlingsblüher bekommen die Bewohner der Schillerstraße. Japanische Nelkenkirschen wird die Stadt hier an den Straßenrand setzen. Die Bäume blühen meist Anfang Mai mit vielen leuchtenden Blüten. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Bepflanzung in den Straßen immer mal wieder geändert, wie die Breite zeigt. Einst müssen dort einmal mehr Platanen gestanden haben. Heute sind die exotischen Bäume mit ihren kugeligen Früchten in der Minderheit. Linden stehen dafür an den Straßenrändern.

Für den Baumschnitt in luftiger Höhe muss die Straße komplett gesperrt werden. Während auf dem Boden die Mitarbeiter das Areal absichern, damit Bürger nicht von abgesägten Ästen getroffen werden, arbeiten derweil Mario Wagus und Detlef Franz im Korb der Hebebühne. Detlef Franz kennt sich als Baumpfleger fachlich aus und weiß, dass der Rückschnitt den Bäumen kaum schadet.

Während die Männer oben arbeiten, treiben manche Anwohner den Bauhofmitarbeitern die Schweißperlen auf die Stirn. Immer wieder laufen sie in den Bereich der herabfallenden Äste, um das Holz zu holen. Mehrfach, schildert ein Mitarbeiter des Bauhofes, habe er bereits reagiert und den Bürgern die Gefahr erläutert. Immer wieder liefen die Anwohner allerdings in den Gefahrenbereich hinein, wundern sich die Mitarbeiter.

Auf das Wetter kann der Bauhof bei der Baumpflege kaum Rücksicht nehmen. Denn die Hebebühnen sind in den Kommunen und Firmen heiß begehrt. Bestellte Leihgeräte müssen genommen werden. Deshalb heißt es auch bei Dauerregen Bäume schneiden.

Die abgeschnittenen Äste werden noch vor Ort weiter verarbeitet. Einen großen Häcksler haben die Mitarbeiter hinter eines der orangenen Fahrzeuge gestellt. Das kräftige Gerät verwandelt die Holzabfälle in kleine Schnipsel. Auch die werden nicht einfach entsorgt, sondern auf den Grünflächen verteilt. Der Mulch hilft, das Unkraut auf den Beeten klein zu halten. Außerdem lässt die Abdeckung die Böden nicht so schnell austrocknen. In den kommenden Jahren zersetzt sich dann das kleingemachte Holz dank der Bakterien und Insekten im Boden und wandelt sich in Humus um und verbessert damit auch den Boden auf den öffentlichen Beeten.