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Berufsmesse Das Feilen am Konzept

Das Organisationsteam der Regionalmesse "Hier" ist noch nicht zufrieden und feilt weiter am Konzept. Die Schau zeigt sich am 22. April neu.

Von Heike Liensdorf 16.02.2018, 00:01

Schönebeck l Das Organisationsteam um Hans-Weber, Geschäftsführer des ausrichtenden Innovations- und Gründerzentrums (IGZ) Inno-Life, hatte alles so gut durchdacht: Es sollte eine Verjüngungskur der Mittelstandsmesse im und am IGZ werden. Statt am Sonntag fand die Regionalmesse „Hier“ Freitag und Sonnabend statt. Sie wollte Neues bieten, die Jugend mehr ansprechen. Stichwort: Berufsorientierung. Ein Tag war nur den Schülern gewidmet, mindestens 300 Schüler seien da gewesen, freute sich nach der „Hier“-Premiere Hans Weber. Der zweite Tag war dem allgemeinen Messebetrieb gewidmet. Dazu eine Abendveranstaltung unter dem Motto „Wirtschaft trifft Wirtschaft“. 80 Personen waren angemeldet, 36 davon sind einfach nicht erschienen. Man müsse schauen, wie aus „Angemeldet“ auch „Anwesend“ wird, resümierte damals Hans Weber.

Doch nach der Messe ist vor der Messe. Das weiß das 17-köpfige Organisationsteam. Die Veränderung sei wichtig und richtig gewesen. Nun werde am optimalen Konzept der Regionalmesse gefeilt – und zwar bis sie für alle Seiten passt. Und so gibt es im zweiten „Hier“-Jahr viele Veränderungen. „Das Gewohnte ist nicht mehr da, das Neue greift noch nicht ganz optimal. Wir sind nun dabei, die Erwartungshaltung von Unternehmern und Schülern mit Inhalt zu füllen“, so Annette Schreiber, Sprecherin der Stadtwerke Schönebeck und Mitglied im Organisationsteam. Eine Herausforderung für alle Beteiligten.

Eine Rolle rückwärts gibt es beim Veranstaltungstag. Statt Freitag und Sonnabend wird die Messe wieder an einem Sonntag sein. Die Schau im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass für viele Unternehmen eine zweitägige Messe kaum zu stemmen sei. Vor allem, weil Arbeitstage betroffen sind. Der Tag, der nur den Schülern gewidmet war, fällt weg. Zwar seien zahlreiche Schulen mit ihren Schülern vor Ort gewesen. Doch so mancher Heranwachsender hätte kein wirkliches Interesse gezeigt.

Das soll sich nun ändern. Die Organisatoren wollen eine Regionalmesse anbieten, die diejenigen anspricht, die wirklich Interesse haben. Im Mittelpunkt soll an dem einen Tag die Suche von Auszubildenden und Arbeitskräften stehen. „Bei der Berufsorientierung erhalten wir Unterstützung vom Wirtschaftsrat Schönebeck“, sagt Hans Weber und freut sich über das Engagement.

Erstmals soll zur Messe ein regionaler Ausbildungskatalog für die Region Schönebeck und den Salzlandkreis erscheinen. Nachschlagewerk, Wegweiser und Informationsquelle rund um Ausbildungsberufe, Ausbildungsbetriebe und deren Ansprechpartner für Bewerber. „Ein Produkt, das über den Messetag hinaus Lebensdauer haben soll“, erklärt Annette Schreiber. Zur Messe wird der Katalog erstmals präsentiert und kostenfrei ausliegen.

Neu sei zudem das Rahmenprogramm. Geplant sind ausschließlich Fachvorträge rund um Ausbildungsangebote, Berufsperspektiven und Bewerbungstipps. Ein Expertenteam der Universität Magdeburg vom Kompetenzzentrum Mittelstand werde vor Ort sein. Als Aussteller, aber auch, um einen Vortrag zum Thema Digitalisierung zu halten.

In abgewandelter Form wird es das Berufe-Speeddating wieder geben. Sowohl Schüler als auch Firmen hatten sich für mehr individuelle Zeit ausgesprochen, hieß es von Seiten der Organisatoren. Aus diesem Grund sollen die Treffs dieses Mal nun fachlich strukturiert mit Workshop-Charakter angeboten werden.

Zur intensiven Vorbereitung wolle man mit Schulen, Elternhäusern, Schulsozialarbeitern und Mitarbeitern der offenen Jugendarbeit kooperieren. „Wir wollen im Vorfeld stärker das Interesse der Jugendlichen an der Messe wecken. Denn die, die dann zur Schau kommen, sind auch hochmotiviert dabei“, ist sich Britta Duschek, Schulleiterin der Saale- Akademie Calbe und Mitglied des Organisationsteams, sicher.

Es sei eine Gratwanderung, die hier in Angriff genommen werde, betont Annette Schreiber. Zum einen wolle man einen schönen Tag für Familien mit Heranwachsenden bieten. Deshalb die Entscheidung, wieder auf den Sonntag zurückzukehren. Zum anderen habe man den Anspruch auf Erneuerung und Innovation. „Messen müssen sich im Zeitalter der Digitalisierung neu erfinden. Auch in Schönebeck. Wir wagen es ...“, so Annette Schreiber.

Interessierte Aussteller und Besucher erhalten unter E-Mail an messe@igz-inno-life.de sowie unter Telefon (03928) 7 69 89 17 weitere Informationen.