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Börde-Akkordis „Rosaroter Panther“ und J. S. Bach

Zum ersten Wespener Winterkonzert der Saison traten die „Börde-Akkordis“ in der Schrotholzkirche auf.

Von Thomas Linßner 24.01.2017, 14:33

Wespen l Über Mangel an Besuchern brauchten sich die Organisatoren beim ersten Wespener Winterkonzert dieser Saison nicht zu beklagen. Das kleine Holzkirchlein war so voll, dass einige Menschen stehen oder auf der Treppe zur Galerie hocken mussten. Grund war ein Auftritt des Akkordeon-orchesters „Börde-Akkordis“, das, wie Leiterin Constance Jessen sagte, mit abgespeckter Besetzung antrat. Denn für Schlagzeug oder Bassverstärker war die Bühne dann doch zu klein.

So präsentierten 17 junge Musiker dicht beieinander sitzend mit ihren Akkordeons plus Keyboard ein breites Programm. Gespielt wurden Titel im Barock beginnend bis hin zu Filmmusiken. Schlagzeug oder Kesselpauken kamen von der CD. „Der Rest ist aber echt und kommt von uns“, versicherte Constance Jessen.

So durfte der Filmwalzer aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda ebenso nicht fehlen wie der Soundtrack von „Dirty Dancing“. Wie für ein Akkordeon- orchester gemacht war die Krimimusik des „Rosaroten Panthers“, die mit Dynamik und Kraft daher kam.

Richtig schön wurde es aber bei solchen leisen Barock-Klassikern wie Bachs „Jesus bleibet meine Freude“ oder Vivaldis Kanon, der in den 1970er Jahren durch den Pop-Song „Rain and Tears“ von Demis Roussos ziemlich erfolgreich gecovert wurde. Hier brauchte es kein Schlagzeug, keine Bassgitarre - die 17 Akkordeons tragen behutsam und virtuos diese Stücke. Heftig beklatscht kamen die „Börde-Akkordis“ nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne. Wobei der letzte Titel außer Konkurrenz lief. Denn „Köhlerliesel“ (dreimal hat‘s gekracht...) hatte wohl noch niemand in dem ehrwürdigen kleinen Kirchlein gespielt und gesungen.

Das Ensemble der Musikschule Fröhlich existiert seit 2001. Die 13- bis 28-jährigen Akkordeonisten haben etwa zwölf Auftritte im Jahr.