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Bootshaus Startschuss für den lang ersehnten Neubau

Mehr als 1,3 Millionen Euro fließen in den Ersatzneubau des Kanusport-Vereinsheimes Calbe.

Von Andreas Pinkert 02.11.2015, 00:01

Calbe l „Herzlich willkommen in der Sportstadt Calbe“, begrüßte Bürgermeister Sven Hause die Gäste, die zum feierlichen Akt ans Saaleufer gekommen waren. Er rammte zusammen mit Christel Löbert, Abteilungsleiterin Kanu bei der TSG Calbe und Detlev Zimmer, Bereichsleiter bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, die Spaten in die Erde. Rein symbolisch, denn im Hintergrund waren bereits die ersten Fundamentarbeiten für den Neubau des Kanusport-Vereinsheims zu sehen. Am 5. Oktober hatten die Arbeiten zum Neubau begonnen.

Bereits vor 1950 habe es an dieser Stelle ein aufgeständertes Bootsvereinshaus in Fachwerkbauweise gegeben, sagte Hause. Ab 1950 habe der Bau eines massiven Hauses begonnen, es folgten Bootsschuppen und –als die Leistungskurve der Kanuten immer weiter nach oben zeigte – ein Kraftraum sowie ein Sozialtrakt mit Toiletten und Duschen.

Die Überreste dieser Bauten mussten die Calbenser abreißen, allerdings mit dem Wissen, dass nun ein Neubau folgt. Ganz anders sah die Gemütsverfassung am 17. Juni 2013 aus. Die Kanuten waren machtlos, als beim Jahrhunderthochwasser ein verheerender Brand dafür sorgte, dass das Kanubootshaus unter Wasser stand und zusätzlich ausbrannte. Es entstand ein Totalschaden, der alle Sportler in eine Schocksituation versetzte. Ein Stück Sportgeschichte war in Flammen aufgegangen.

„Viele dachten danach, mit dem Kanusport in Calbe geht es bergab“, erinnerte Christel Löbert. Es dauerte nicht lange, bis sich die große Familie der Kanuten wieder aufrappelte und gemeinsam mit der Stadtverwaltung den Entschluss fasste, einen Neubau anzustreben. Was folgte, waren zahlreiche Spendenaufrufe. „Wir haben eine Solidarität erfahren, die ihresgleichen sucht“, ist Christel Löbert dankbar. Allein die Zahlen sprechen dazu eine eindeutige Sprache: Für den Neubau kamen rund 180 000 Euro an Spenden (darunter allein 60 000 Euro von Lotto Sachsen-Anhalt) für die Kanuten zusammen. Dazu kommen rund 807 000 Euro Zuschuss aus der Hochwasserhilfe von Bund und Land sowie rund 314 000 Euro Versicherungsleistungen. „Weitere 245 000 Euro könnten erforderlich sein und wurden bereits beim Land beantragt“, sagte Sven Hause. „Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Abteilungsleiterin Christel Löbert. Sie war die Lokomotive an der Spitze dieser engagierten Bewegung.“

In etwa zehn Monaten will man an gleicher Stelle die Einweihung vornehmen. Bis dahin werden mindestens 1,3 Millionen Euro verbaut sein. Damit wird der Bedeutung des Kanusports mit seiner starken Kinder- und Jugendarbeit entsprechend ein Zeichen für die Zukunft gesetzt.

Bereits in den 1930er Jahren zogen begeisterte Aktive an diese Stelle, um ihre Kräfte im Kanurennsport zu messen.