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Bürgermeisterwahl Nur 16 ungültige Wahlscheine registriert

Am Sonntag war Stichwahl zum Bürgermeisteramt der Einheitsgemeinde Barby. Ein Fazit.

Von Thomas Linßner 07.11.2016, 18:00

Barby l Die Stichwahl zum Bürgermeister von Barby ist Geschichte. SPD-Bewerber Torsten Reinharz errang mit 57,77 Prozent der gültigen Stimmen die erforderliche Mehrheit; Jörn Weinert von der CDU kam auf 42,23 Prozent (die Volksstimme berichtete).

Insgesamt waren 98 Wahlhelfer auf den Beinen, um am Sonntag in den 13 Wahllokalen der Einheitsgemeinde Dienst zu tun. Wie Wahlleiterin Karin Knopf einschätzt, waren davon weniger als ein Drittel Verwaltungsmitarbeiter. Überwiegend hatten sich Bürger ehrenamtlich bereit erklärt.

7404 Bürger ab 16 Jahre waren wahlberechtigt, 3170 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Damit lag die Beteiligung bei 42,8 Prozent.

16 ungültige Wahlscheine wurden registriert. Hierbei waren die Kreuze entweder außerhalb der gekennzeichneten Felder gemacht worden, so dass die Zuordnung nicht eindeutig möglich war oder genau auf der Trennlinie. Ein Wahlschein war gefaltet und ohne Kreuz in die Urne versenkt worden. Vermutlich ein Bürger, dem noch DDR-Wahlverhalten in den Knochen steckte. Der Volksmund sprach damals davon, man gehe „Zettel falten“, als man die Scheine ohne Kreuz einsteckte. Es wurden aber auch Scheine durchgestrichen, oder mit zwei Kreuzen versehen.

Bei der Wahl vor zwei Wochen, als die Stimmen für neun Bürgermeister-Bewerber ausgezählt wurden, hatte ein Spaßvogel kein Kreuz gemacht, dafür eine Forderung geäußert: Auf dem Wahlschein stand „Freibier“.

Weil zuvor keine Benachrichtigungskarten versandt wurden, sollten die Wähler am Sonntag ihren Personalausweis bereit halten. Doch der brauchte nicht allzu oft gezeigt werden, weil die Bürger mehrheitlich bekannt waren, wenn man sie im Verzeichnis abhakte.

Die Auszählung der Stichwahl erfolgte relativ schnell. So meldete man in Tornitz bereits zehn Minuten nach Schließung des Wahllokals die Ergebnisse, Groß Rosenburg war der letzte Ortsteil kurz vor 19 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt stand Torsten Reinharz als Sieger endgültig fest.

Das Team der Wahlhelfer um Vorsitzende Karin Knopf kann sich nun bis zur Bundestagswahl im Herbst 2017 zurücklehnen. Auch dann dürfte die Auszählung vom Aufwand her im Rahmen bleiben.

Anders war es im Superwahljahr 1994, als die Helfer in Barby erst gegen 5 Uhr in die Betten kamen. Damals wurde nicht nur der Bürgermeister gewählt, sondern auch Stadtrat, Landrat, Kreistag und Europäische Union. Während die Urnen wie üblich um 18 Uhr schlossen, durfte man bei den EU-Kandidaten bis 21 Uhr sein Kreuzchen machen. Was die ganze Angelegenheit deutlich „nach hinten“ raus schob.

Nicht ganz so heftig ging es in Barby 2014 zu, als es aber auch Mitternacht wurde, bis alle Ergebnisse vorlagen. Vor zwei Jahren standen Ortschaftsrat, Stadtrat, Kreistag und EU auf den Scheinen.

Auch im Auftrag von Bürgermeister Jens Strube möchte Karin Knopf allen Wahlhelfern herzlich danken.