Neue Dr.-Tolberg-Büste enthüllt

Schönebeck l Bereits zum dritten Mal hat sich Künstlerin Bärbel Feldbach der Herausforderung gestellt, Dr. Tolberg in Form einer Büste zu verewigen. Diebe stahlen die erste Büste aus Bronze. Die zweite aus Keramik fiel in der Silvesternacht 2015/2016 zerstörungswütigen Zeitgenossen zum Opfer. Die dritte Version soll nun von Dauer sein. Man hoffe auf den respektvollen Umgang mit dem Kunstwerk, erklärte Sibylle Schulz, Betriebsleiterin des Soleparks Schönebeck / Bad Salzelmen.

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Bert Knoblauch, Dr. Tolberg, alias Thomas Dube sowie der Künstlerin Bärbel Feldbach enthüllte Sibylle Schulz am Dienstag, 20. Juni, die neue Büste. Sie befindet sich gegenüber des Lindenbades, mitten im Kurpark Bad Salzelmen. „Wir wollten die Büste dort enthüllen, wo sie später auch von den Besuchern bestaunt werden kann“, begründete Sibylle Schulz ihre Entscheidung.

Um die Büste erneut in Auftrag geben zu können, benötigte Sibylle Schulz circa 3700 Euro. Allein durch Spenden kamen knapp 4000 Euro zusammen. Vom übrig gebliebenen Geld sollen die dazugehörige Tafel zur Büste sowie deren Inschrift erneuert werden. Außerdem sei für die Zukunft geplant, einen 3D-Scan der Büste anzufertigen. Die Kosten dafür müssen noch kalkuliert werden.

Der Dank des Soleparkteams, vertreten durch Sibylle Schulz, galt insbesondere den Gästen und Besuchern des Serenadenkonzertes im Juli 2016. Sie konnten die Veranstaltung kostenlos besuchen und hatten im Gegenzug ihre Eintrittsgelder gespendet. Die Musiker der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie spielten an diesem Abend unentgeltlich, um die Stadt in ihrem Vorhaben, die Büste neu zu errichten, zu unterstützen. Ihren Dank sprach Schulz auch einigen ortsansässigen Firmen sowie Privatpersonen aus. „Jeder große und kleine Spender hat dazu beigetragen, dass es gelungen ist, Dr. Tolberg wieder an seinem Platz zu sehen“, schloss sie ihre Dankesrede.

Passend zur Büste wird es ab sofort auch einen Parkrundgang zum Thema „Auf den Spuren Dr. Tolbergs“ geben. Thomas Dube, freier Mitarbeiter des Soleparks, führt interessierte Gäste am Sonntag, 25. Juni, 14 Uhr durch den Kurpark. Als Dr. Tolberg verkleidet, erklärt er seinem Publikum die Architektur im Park, gespickt mit privaten Anekdoten und dem ein oder anderen Scherz. „Ich spiele die Rolle sehr spaßig und lustig“, erklärt Thomas Dube. „Zum einen, weil es meinem eigenen Charakter entspricht, zum anderen, weil es nur sehr wenige Informationen über die Privatperson Dr. Tolberg gibt.“

Ebenfalls mit nur wenigen Anhaltspunkten und nur einem existierenden Bild von Dr. Tolberg musste Künstlerin Bärbel Feldbach arbeiten. Optimistisch beschreibt sie: „Ich sehe es jedes Mal als Chance, die Büste noch besser zu machen. Terrakotta hat den Vorteil, dass die Oberflächenstruktur besser zu erkennen ist.“ Die schwarze Glasierung des Keramik-Modells habe vergleichsweise viel Licht geschluckt und dadurch kaum natürliche Schatten erkennen lassen. „Dr. Tolberg ist mir schon richtig vertraut, so viel Zeit habe ich mit ihm verbracht. Allen drei Modellen habe ich ein leichtes Schmunzeln verpasst. Denn in einem Buch heißt es, Dr. Tolberg habe nicht nur mit Medizin, sondern auch mit Humor geheilt.“

Ob die neue Büste von Vandalismus verschont bleibt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Da der Kurpark stets geöffnet ist, bestehe immer die Gefahr, dass jemand sinnlos Gewalt anwende, wie Sibylle Schulz erklärte. Das könne auch der einzige Parkwächter nicht verhindern. Für weiteres Sicherheitspersonal fehle das Geld. Zudem sei es generell schwierig, das 24 Hektar große Gelände zu überwachen. Sibylle Schulz dazu: „Vandalismus ist nicht nur ein Problem in Schönebeck. Wir müssen auf die Einsicht der Leute und ihren Respekt vor fremdem Eigentum vertrauen.“