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Stadtrat Thema „Abfanggraben“ ist vertagt

Zum ersten Mal lieferte der neue Barbyer Ortschef Torsten Reinharz einen „Bürgermeisterbericht“ bei einer Stadtratssitzung ab.

Von Thomas Linßner 10.02.2017, 17:16

Barby l Es mussten gleich mehrere Punkte von der Tagesordnung der Stadtratssitzung genommen werden: die Änderung des Vertrages mit der Stadt Schönebeck zur Finanzierung des Abfanggrabens entlang der B 246a und die Verpflichtung von zwei neuen Stadträten. Beim „Abfanggraben“ gebe es noch Klärungsbedarf; die neuen Stadträte Andrea Zieprich (Linke) und Peter Liensdorf (SPD) hatten sich infolge Urlaubs entschuldigt. Beide sind „Nachrücker“: Willi Kempa (Linke) schied aus persönlichen Gründen aus, Torsten Reinharz (SPD) wurde Bürgermeister.

In der Bürgerfragestunde erkundigte sich Stefan Otte nach dem Breitbandausbau für Barby. Laut Amtsleiter Holger Goldschmidt seien die Dinge in Bewegung, Herr des (Ausschreibungs-) Verfahrens sei der Salzlandkreis. Dieses Prozedere sei nicht öffentlich, informiert würde erst bei Ergebnisbekanntgabe.

In seinem ersten Bürgermeister-Bericht wies Torsten Reinharz auf zwei Deichschautermine am 24. April in Breitenhagen und am 25. April im Raum Barby hin. Interessierte Bürger können daran teilnehmen. Weiterhin informierte er über eine Idee des Kreises, die bisher dort noch nicht publik gemacht wurde und in der Entstehung ist: den „Salzländer Kulturstempel“. Nach dem Vorbild der „Harzer Wandernadel“ könne man 50 ausgewählte touristische Orte besuchen und mit einem Stempel quittieren lassen. Wer alle absolviert hat, darf sich „Kulturbotschafter“ nennen. Die Einheitsgemeinde wird sich daran beteiligen.

Soziallotsin Kerstin Weber habe auf eigenen Wunsch um Abberufung gebeten, ihre Funktion übernimmt der Barbyer Michael Gaul. Laut Reinharz leben derzeit Asylbewerberfamilien in Barby, Groß Rosenburg, Gnadau und Pömmelte. Insgesamt sind es 14 Erwachsene und 20 Kinder.

Am vergangenen Montag wurden Gemeindearbeiter auf einen Brandschaden im Groß Rosenburger Jugendklub in der Hauptstraße 44 aufmerksam. (Der Verein Rückenwind betreibt die Einrichtung.) Seitdem ist der Klub gesperrt, die Ermittlungen zur Brandursache laufen.

„Ich möchte auch darüber informieren, dass ich angewiesen habe, die Saalefähre ab kommenden Montag eine halbe Stunde länger fahren zu lassen“, unterstrich Torsten Reinharz. Damit soll Pendlern die Möglichkeit gegeben werden, bei Arbeitsschluss diesen Weg zwischen Werkleitz und Groß Rosenburg nutzen zu können. Reinharz betonte, diese Veränderung sei „eine Geste“. Hintergrund ist die anhaltende Diskussion über die eingeschränkten Fährzeiten im Winterhalbjahr, von denen sich besonders die Rosenburger betroffen fühlen.

In der Abgeordnetenfragestunde drückte Jutta Röseler (Glinde) ihre Hoffnung aus, dass sich mit dem neuen Bürgermeister die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt verbessern werde. Auch die „elek­tronischen“ Sitzungsvorlagen und -protokolle seien verbesserungswürdig. Die Papiere werden von der Verwaltung gescannt und dann an die Abgeordneten verschickt. Dies erhöhe die Datenmenge und sei wenig benutzerfreundlich. „Da gibt es sicherlich Verfahren, wie man das moderner machen kann“, so Röseler. Torsten Reinharz versicherte, dass das Thema „in Arbeit“ sei. Als erstes müsse der städtische IT-Mitarbeiter besser informiert werden, um kommunale Themen auf der städtischen Homepage und der „Gemeinde App“ zu veröffentlichen.

Hans Georg Buszkowiak (Breitenhagen) machte auf den „meschanten Zustand“ der touristischen Wanderhütten im Elbe-Saale-Winkel aufmerksam. Sie wurden vor Jahren durch das Flussanliegernetzwerk „Blaues Band“ aufgestellt und haben heute erheblichen Sanierungsbedarf.

Michael Pietschker (Rosenburg) äußerte Unverständnis darüber, dass der Kreis als Baulastträger die Verbindungsstraße zwischen Groß- und Klein Rosenburg nicht in das Hochwasserschadensprogramm einbezogen hätte. Fahrbahn wie auch Radweg (er ist in Verantwortung der Stadt) seien seit der Flut von 2013 in schlechtem Zustand.