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Englisch-Unterricht Drama um William und Kate

Sechs Sprachlehrer aus dem englischen Canterbury unterrichten Sechstklässler des Schiller-Gymnasiums in Calbe in ihrer Muttersprache.

Von Susann Salzmann 16.06.2017, 02:20

Calbe l Fast könnte es der Krimi des Tages werden: Das Herzogspaar Kate und William besucht die Queen. Kate wird dabei gekidnappt. „Tatzeit“: Heute 12.30 Uhr. „Tatort“: Das Gymnasium in Calbe. Der Hintergrund: Ein von Sechstklässlern entworfenes Theaterstück, das zusammen mit sechs Gastlehrern aus einer Sprachschule in Canterbury geplant wurde.

Das Konzept: Stellen Sie sich vor, Sie lernen in der Schule Englisch nicht nur für 45 Minuten im Unterricht, sondern ihre Kommunikationswelt besteht für sechs Stunden jeden Tag ausschließlich aus Englisch. Überforderung? Kathrin Nindel schüttelt den Kopf. „Das ist höchste Motivation“, meint die Fachsprachenlehrerin des Calbenser Gymnasiums.

Bis heute haben sechs englische Gastlehrer mit 74 freiwillig gemeldeten Sechstklässlern Englischunterricht praktiziert - und zwar sechs Stunden, fünf Tage lang.

Mit britischem Charme und kleinen Witzen lockern Lehrkräfte wie Frederick Ryder, Hauptverantwortlicher unter den Gastlehrern, die Lernatmosphäre immer wieder auf.

Wenn Ryder ein vorzeitiges Resümée abgeben müsste, fällt das auf breiter Linie positiv aus: Die Gymnasiasten beeindruckten durch gute Kommunikationskenntnisse. Nur bei der Aussprache greift der „Senior Teacher“ bisweilen ein. Auf die Aussprache kommt es heute nämlich beim selbst kreierten Theaterstück an.

Am Präsentationstag kommt vielleicht nicht die leibhaftigte „British Crown“. Dafür „gebriefte“ Schüler und eine Krone, die als Requisit zu sehen sein wird. Auch die Verkleidungen und Accessoires organisieren die Schüler.

Louis Lange und Tabea Linkohr sehen dem Theaterstück aufgeregt entgegen und loben zusätzlich den spannenden Unterricht mit Lehrern, bei denen die Sprache Deutsch keine Ausweichmöchmöglichkeit ist. „Die Gastlehrer sprechen nur Englisch. Die Schüler wissen das und agieren auch vollständig in englischer Sprache“, so Nindel.

Warum die Schüler diesen Extra-Sprachkurs absolvieren? Für ihre berufliche Zukunft, eine bessere Vorbereitung auf verstärkte globale Zusammenarbeit und für die Reise nach England im kommenden Schuljahr. Ihre Motivation können die Zwölfjährigen dabei fehlerfrei in Englisch äußern. Ansonsten sei es gar nicht so leicht, nach der Schule vom Englisch- in den Deutsch-Modus zu schalten. Manchmal, meint Tabea aus Calbe, spreche sie schon aus Gewohnheit in der Freizeit Englisch weiter.