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Entwicklung Von Bördeland träumen

Die Kameraden von Bördeland trafen zu ihrer Konferenz. Die Wehren zogen eine positive Bilanz. Sie werden von der Gemeinde unterstützt.

Von Olaf Koch 05.03.2017, 16:59

Biere l Erst, wenn man einmal über den Tellerrand blickt, weiß man manche Dinge besser zu schätzen. Das versuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka am vergangenen Freitagabend während der Delegiertenversammlung der Gemeindefeuerwehr Bördeland. Der Mann aus Berlin berichtete von einen Termin in Stendal bei der Feuerwehr und verglich die Zahlen der dortigen Stadt mit dem Dorf Bördeland. Das Fazit: Nicht nur bei der Jugend-, sondern auch bei der aktiven Wehr sind die Bördeländer um einiges besser aufgestellt. „Das sind Zahlen, von denen andere nur träumen“, resümierte Lischka.

Demnach hatte die Gemeindefeuerwehr im Jahr 2016 eine Gesamtstärke von 282 Kameraden: Kinderfeuerwehr mit 47, Jugendfeuerwehr mit 40, Einsatzabteilung mit 130, Ehren- und Altersabteilung mit 34 und Spielmannszug mit 31. Trotzdem berichten die Bördeländer von ähnlichen Problemen wie andere Wehren in der Region: Die Tageseinsatzbereitschaft wird oftmals nicht sofort gewährleistet. „Aus diesem Grund fahren die sieben Feuerwehren der Gemeinde Bördeland im sogenannten Additionsprinzip“, machte Bürgermeister Bernd Nimmich (SPD) deutlich. Das heißt, dass bei einem Alarm gleichzeitig mehrere Wehren zum Einsatzort herausgeschickt werden, um die nötige Stärke zu erreichen.

In seinem Jahresbericht beleuchtete Gemeindewehrleiter Hans-Georg Fabian nochmals ausführlich das Geschehen des vergangenen Jahres. Drei schwere Einsätze stellte er stellvertretend vor, insgesamt fuhren die Feuerwehren im vergangenen Jahr 88 Einsätze. „Darunter waren 26 Hilfeleistungen, 41 Brandeinsätze, 2 Einsatzübungen und 19 sonstige Einsätze“, erklärte Fabian.

Seinen Ausführungen nach absolvierten die Kameraden im Jahr 2016 im Durchschnitt 26 Dienstabende – statistisch also alle 14 Tage einen. „Die Kameraden haben alle die geforderten 40 Ausbildungsstunden absolviert. Die große Mehrheit sogar mehr – so liegen wir im Durchschnitt bei 60 Stunden“, freute sich der Gemeindewehrleiter.

Dies alles setzt unabdingbar voraus, dass nicht nur die Motivation der Kameraden stimmt, sondern dass ebenso die Gemeindeverwaltung hinter ihren Ortswehren steht. Ein Beweis dafür trat Bürgermeister Nimmich an. Er sprach sich zunächst dafür aus, dass er und die Verwaltung weiterhin alles dafür tun werden, dass alle sieben Standorte der Feuerwehren erhalten bleiben. Vor allem in Zens gab es in jüngster Zeit Probleme dahingehend (Volksstimme berichtete). „Aber ich denke, dass wir vielleicht schon in Kürze in dieser Frage eine gutes Ergebnis erzielen werden“, so der Bürgermeister.

Bernd Nimmich sagte weiter, dass sich die materielle und technische Ausstattung der Feuerwehren im vergangenen Jahr weiter verbessert habe. „Im Haushalt waren insgesamt 233.000 Euro für die Feuerwehren eingestellt“, betonte er. Daran werde sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Größte „Baustelle“ ist das Feuerwehrdepot in Großmühlingen, das derzeit noch einem Lager ähnelt, aber keinem Gerätehaus des 21. Jahrhunderts. „Mehrere Planungsbüros waren bereits vor Ort, um sich anzuschauen, was man aus der Halle machen kann“, so Bernd Nimmich. Er deutete an, dass die vorerst abgeschätzten Kosten von 250 000 Euro wohl nicht ausreichen werden.

Weitere Gäste nutzen die Gelegenheit, um an dem Abend den Feuerwehrkameraden und deren Angehörigen zu danken. Außerdem wurde Welslebens Ortswehrleiter Mario Brych zum Oberbrandmeister befördert, eine Kameradin ausgezeichnet. Davon lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben der Volksstimme.