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Erntedankfest Warum die Strohpuppe eine Schürze trägt

Am Wochenende wird auf der Rosenburg Erntedankfest gefeiert. Organisator ist die „Dorfgemeinschaft“.

Von Thomas Linßner 28.09.2016, 01:01

Groß Rosenburg l Am Ortseingang von Groß Rosenburg macht eine riesige „Natur–skulptur“ Werbung für das Erntedankfest auf der Burg, das am kommenden Wochenende stattfindet. Die Strohballenpuppe wurde von Kindern der Rosenburger Kita Märchenland und ihren Erzieherinnen gestaltet. Unterstützung erfuhren sie dabei von den Rosenburger Landwirten Friedhelm Schulze und Helmut Wienecke.

Heimatvereinsvorsitzende Karin Keller freut sich über dieses Engagement und erzählt gleichzeitig die Geschichte eines Missverständnisses, das für einige (Nach-) Arbeit sorgte.

„Die Leute werden sich vielleicht wundern, warum die Rosenburger Strohpuppe so einen auffällig weißen Gürtel trägt. Aber vielleicht kriegt das auch keiner mit“, mutmaßt Karin Keller.

Dazu sei weiter ausgeholt: Voller Elan und Tatendrang sind die ältesten Knirpse der Kita dabei, die riesige Strohpuppe zu gestalten. Sie reichen ihren Erziehern und Landwirt Helmut Wienecke die benötigten Werkzeuge und staunen, wie die einzelnen Buchstaben und Zahlen auf das Tuch gesprüht werden. Wichtig sind das Wort „Erntedankfest“ sowie das Datum. Schließlich ist die rund vier Meter große Puppe der effektivste „Augenfänger“ am Ortseingang.

Im Vorfeld will Kita-Leiterin Almut Köhler von Karin Keller wissen, an welchen Tagen das Erntedankfest eigentlich ist. Die Heimatvereinsvorsitzende, die zu jener Spezies gehört, mehrere Dinge zeitgleich zu absolvieren, sagt hastig „... na am 1. und 2.“.

So geschieht es. Voller Schwung und Freude über das bisher Geschaffte werden Anlass, Ort und Datum auf die Schürze der Puppe gesprüht. Am Ende sind alle Akteure recht stolz auf ihr Werk und zufrieden mit der Arbeit.

Karin Keller macht noch schnell ein paar Fotos. Kinder und Erzieher trollen sich zurück zur Kita, Bauer Wienecke und Karin Keller gehen wieder ihrem Broterwerb nach.

Der Werbung für das Erntedankfest wegen versendet Keller ein paar Fotos per Smartphone in alle Himmelsrichtungen. Doch bei der ersten Antwort erschreckt sie.

„Wollt ihr das Fest nicht am 1. und 2. Oktober machen? Auf der Puppe steht 1.-2.9.“. Ach, du kriegst die Motten, geht die Heimatfrau in sich. Meist sind es die großen Dinge des Lebens, die man vor der Nase hat und dann falsch macht.

Was tun? Es wird eine weißes Bettlaken besorgt und das korrekte Datum aufgesprüht. Auf diese Weise hat die dicke Strohpuppe, die am Ortseingang von Rosenburg die Leute angrinst, eine Schürze bekommen.