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Ersatzneubau Barby bekommt eine neue Sporthalle

Durch das Hochwasser 2013 wurde die Sporthalle am Gribehner Weg in Barby stark geschädigt. Nun kommt ein Neubau.

Von Thomas Linßner 21.06.2016, 18:30

Barby l Das Wichtigste vorweg: Im Herbst soll für den Ersatzneubau-Sporthalle der erste Spatenstich erfolgen, 2017 sollen Halle und Sportplatz fertig sein. Wann genau, darauf wollten sich Projektsteuerer Joachim Stübner und Projektant Tobias Maasberg Donnerstagabend im Ortschaftsrat noch nicht festlegen.

Sie stellten die Nutzflächen (mit allen Kabinen und Nebenräumen) gegenüber: Die alte Sporthalle hat 586 Quadratmeter, die neue 869 Quadratmeter. „Die Vergrößerung des Flächenbedarfs begründet sich in erster Linie in der Ausweisung der Mindestgröße einer Einfeldhalle“, sagte Stübner. Damit orientiert man sich an der zeitgemäßen DIN-Vorgabe. Der Fördermittelgeber sei mit dieser etwas größeren Anlage der Stadt entgegen gekommen. Die alte Sporthalle aus den 1950er Jahren hat eine Spielfläche von 10 mal 20 Meter – die neue wird 15 mal 27 Meter haben.

Dennoch blieb Kritik an den Spielflächenmaßen nicht aus. Bürger Walter Grundmann: „Wenn man schon neu baut, warum schafft man dann nicht gleich eine Spielfläche von 20 mal 40 Meter? Dann hätte der Barbyer Sport eine Zukunft.“ Joachim Stübner: „Wir haben die Aufgabe, Hochwasserschadensbeseitigung zu machen. Es wird nur vom Land gefördert, was berechtigt ist. Worauf Sie anspielen, wäre eine völlig neue Investition, die von der Kommune finanziert werden müsste.“ Er unterstrich noch einmal, dass das Land mit dem größeren (und damit etwas teureren) Ersatzneubau ein Zugeständnis gemacht habe.

Laut SSV-Vorsitzendem Steffen Grafe waren Vertreter der einzelnen Abteilungen (als spätere Nutzer) in die Planungsphase einbezogen worden. „Unsere Fachkompetenz ist da eingeflossen“, unterstrich er. Matthias Goldschmidt, Abteilungsleiter Taekwondo, beklagte allerdings, dass seine Sportgemeinschaft nicht einbezogen wurde. Die Kampfsportler sind nicht Mitglied im SSV Blau-Weiß Barby.

Ortschaftsrat-Besucher und Anlieger Horst Czioska erkundigte sich nach dem Zeitplan für die Neubauten Halle und Sportplatz. „Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten Ende August beginnen und alles komplett 2017 fertig ist“, so Joachim Stübner.

Die Halle wird im Sommer abgerissen und durch eine Einfeldsporthalle mit angrenzendem Sozialtrakt und Technikbereich ersetzt. „Der Neubau deckt die Bedürfnisse des Schulsports und auch die der verschiedenen Freizeitsportgruppen ab“, unterstrich Stübner. Angegliedert ist ein Sozialtrakt für den Vereinssport von Freiland-Sportarten wie Fußball oder Faustball.

Im Zuge der Detailplanung musste ein Bodengutachen in Auftrag gegeben werden, das Stübner als „Hauptkostentreiber bei der Nachbeantragung“ bezeichnet. So wird am Bauort Sporthalle der Boden bis zu einer Tiefe von 2,30 Meter ausgetauscht, weil Belastungen festgestellt wurden. Auf dem Platz wurde die geringe Bodenkontamination der Klasse Z 1/1 ermittelt (Z 0 ist unbelastet), der teilweise wieder eingebaut werden darf. „Es wird immer so schön von Aschebahn gesprochen, aber das ist klein gemahlene Schlacke. Die kann geringe Mengen von Schwermetall enthalten“, erklärte der Projektsteuerer.

Anwohner der angrenzenden August-Bebel-Straße beklagten den verwilderten Zustand des Sportplatzes. Warum wird dort nicht gemäht?

Bürgermeister Ernst Neugebauer: „Die Stadt ist mit der Pflege ihrer Flächen gegenwärtig überfordert.“ Bauamtsleiter Holger Goldschmidt: „Warum sollen wir da mähen, wenn sowieso bald gebaut und der Boden abgetragen wird?“

Die Abteilungen Fußball des SSV trainieren seit langem in Glinde und Gnadau, wo deren Mitglieder auch die Spielflächen pflegen.