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Es stinkt Solgraben in Höhe Schützenweg verschmutzt

Jetzt stank der Solgraben in Schönebeck erneut, wenn auch nur im Bereich am Schützenweg. Was war geschehen?

Von Ulrich Meinhard 06.08.2016, 01:01

Schönebeck l Den Aufenthalt in seinem Garten am Schützenweg hat es Wilfried Seidel vor allem am vergangenen Wochenende richtig verhagelt. Das Wort ist nicht einmal all‘ zu weit hergeholt, hängt das Problem doch tatsächlich mit dem Wetter zusammen. Aber dazu später.

Der Schönebecker berichtete am Leser-Telefon, dass der Solgraben, der knapp 50 Meter vor seiner Gartenparzelle aus der Verrohrung ans Tageslicht tritt, mit Fäkalien und Unmengen an Papier (ganz offensichtlich Toilettenpapier) verschmutzt sei. Und vor allem: „Es stinkt extrem.“ Wilfried Seidel sagt, dass er solche Verschmutzungen bereits mehrfach feststellen musste. „Aber so schlimm war es noch nie.“

Als sich ein Volksstimme-Redakteur die Sache ansieht, kann er nur bestätigen: Auf einer Strecke von etwa 150 Meter ist der Solgraben an seinen Böschungen mit weißen Rückständen belastet, die sich bei näherer Begutachtung als Toilettenpapier erweisen, auch andere Abfälle aus dem Reich der menschlichen Hygiene finden sich. Es riecht übel. So übel, dass man möglichst schnell das Weite suchen möchte. Festzustellen ist im Bereich ein Einleitungsrohr. Da die Verschmutzungen aber weitergehen, also den Graben aufwärts, muss es einen anderen Grund geben.

Die Volksstimme informiert Stadtsprecher Hans-Peter Wannewitz, der wiederum das städtische Ordnungsamt. Daraufhin teilt er mit: „Der allgemeine Ordnungsdienst der Stadt wird den Sachverhalt kurzfristig aufnehmen und vor Ort prüfen. Es wird dazu weitere Abstimmungen in der Verwaltung und mit dem Salzlandkreis geben. Es wäre zu begrüßen, wenn der aufmerksame Leser für Rückfragen der Verwaltung zur Verfügung stünde. Kann die Volksstimme da unterstützen? Weitere Informationen dann nach Prüfung des Sachverhaltes.“

Die Volksstimme fragt bei Wilfried Seidel nach, ob er als Ansprechpartner zur Verfügung stehen würde. Würde er, sagt er.

Kurze Zeit später kommt eine weitere und erhellende Mitteilung des Stadtsprechers: „Das Problem ergab sich aus einem technischen Defekt am Pumpwerk in der Straße Am Solgraben“, zitiert Wannewitz aus einer Mitteilung der zuständigen Oewa GmbH. Und weiter: „Die Messtechnik an dem erwähnten Pumpwerk hatte am letzten Wochenende versagt und gleichzeitig war ein Regenereignis eingetreten“, verweist er auf einen heftigen Niederschlag, der den Solgraben kurzzeitig deutlich anschwellen ließ. In Folge dessen habe es die genannten Auswirkungen gegeben. „Die erwähnte Störung wurde bereits beseitigt. Erste Aufräum- beziehungsweise Säuberungsarbeiten als Folgen des Schadens wurden von Mitarbeitern der Oewa GmbH durchgeführt“, so der Stadtsprecher. Ein Teil des Solgrabens sei für die Mitarbeiter der Oewa nur schwer erreichbar, deshalb sind die Säuberungsarbeiten noch nicht komplett abgeschlossen. „Momentan wird darüber beraten, wie dieser Teil endgültig gesäubert werden kann. Eine schnelle Durchführung wird garantiert. Das Pumpwerk wird in diesem Jahr planmäßig erneuert, hier werden die Pumpen, die Ausrüstung, Armaturen und die Steuerung ausgetauscht.“

Das Pumpwerk in Höhe der Schneidewindstraße liegt unterirdisch. Da schließt sich die Frage an: Wird es bei den geplanten Arbeiten zu Beeinträchtigungen auf der Straße Am Solgraben kommen?

Wannewitz: „Da sich das Pumpwerk auf dem Grünstreifen befindet, werden keine Verkehrsstörungen zu erwarten sein. Maximal könnte der Fußweg beziehungsweise Radweg betroffen sein.“

Laut den der Volksstimme vorliegenden Informationen wollen Oewa-Mitarbeiter heute weitere Säuberungsarbeiten vornehmen, sodass der betroffene Bereich am heutigen Sonnabend endgültig gereinigt sein dürfte.

Für Wilfried Seidel und alle anderen Gartenpächter am Schützenweg ist das sicher eine entspannende Nachricht.